Der größte Konsumraum Frankfurts im Bahnhofsviertel muss seine Öffnungszeiten kürzen. Grund dafür sind mangelnde finanzielle Mittel.

Frankfurt bereitet sich auf die Europameisterschaft 2024 vor. Aus diesem Anlass will die Stadt das Bahnhofsviertel verschönern und verbessern. Ein großes Thema in dem Zusammenhang sind drogengebrauchende und suchtkranke Menschen, die sich in dem Stadtteil aufhalten.

In den vergangenen Jahrzehnten wurde mit dem „Frankfurter Weg“ eine Hilfsstruktur ausgebaut. Die besteht etwa aus aufsuchender Sozialarbeit, stationären und ambulanten Einrichtungen der Krisen- und Überlebenshilfe oder auch aus medizinischen Versorgungsangeboten, Übernachtungseinrichtungen, Konsumräumen und Aufenthaltsmöglichkeiten. All dies soll den Druck auf den öffentlichen Raum reduzieren. Doch nun muss die Integrative Drogenhilfe die Öffnungszeiten des größten Konsumraums in Frankfurt reduzieren.

Konsumräume im Bahnhofsviertel haben kürzere Öffnungszeiten

Bereits Anfang des Monats wurden diese für die Einrichtung in der Niddastraße um zwölf Stunden pro Woche reduziert. Ab Juli sollen die Öffnungszeiten zudem um weitere sechs Stunden reduziert werden. Die Aidshilfe hat die Öffnungszeiten des Krisenzentrums „La Strada“ in der Mainzer Landstraße ebenfalls um etwa 35 Prozent reduziert. Zudem werden bei der Aidshilfe die Stellen in der offenen Sozialarbeit verringert. Das teilen die Integrative Drogenhilfe (IDH) und Aidshilfe Frankfurt in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit.

Grund dafür seien mangelnde finanzielle Mittel. Für den städtischen Haushaltsplan 2024/2025 wurde der Zuschuss für die Drogenhilfe nämlich auf Höhe der Zuwendung aus dem Jahr 2021/2022 zurückgefahren. Dies gelte nicht nur im Bahnhofsviertel, sondern auch für alle sozialen Organisationen in Frankfurt, heißt es in der Mitteilung.

Bahnhofsviertel: Bald mehr Drogenkonsum auf den Straßen?

„Beide Einrichtungen tragen erheblich dazu bei, dass die Versorgung der akut drogengebrauchenden Menschen gewährleistet und eine Hinführung zu weiterführenden Hilfen ermöglicht wird“, so die beiden Hilfsorganisationen. Kürzungen im Angebotsbereich würden mehr geschlossene Einrichtungen bedeuten und somit auch mehr Menschen und mehr Drogenkonsum im öffentlichen Raum.

„Wir appellieren an die politischen verantwortlichen Parteien im Frankfurter Römer und an den Magistrat der Stadt Frankfurt, den guten Absichten und Ideen auch entsprechendes finanzielles Gewicht zu verleihen, damit kurzfristige Haushaltsräson zu langfristigen Verwerfungen und Verschärfungen der Lage führt“, so die IDH und die Aidshilfe Frankfurt.

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