Griechenland zahlt Milliarden vorzeitig zurück

Zehn Jahre nach Euro-Krise

Griechenland zahlt Kredit an Europartner vorzeitig zurück

Aktualisiert am 15.12.2025 – 17:49 UhrLesedauer: 2 Min.

EZB-Chefin Christina Lagarde gratuliert dem neuen Eurogruppenchef Kyriakos Pierrakakis aus Griechenland. (Archivbild) (Quelle: IMAGO/Dursun Aydemir/imago)

Vor zehn Jahren brachte Griechenland die Eurogruppe an den Rand des Abgrunds. Nun stellt das Land den Eurogruppenchef – und löst sogar Kredite vorzeitig ab.

Programmland – das galt auf den EU-Fluren in Brüssel mit Blick auf Griechenland jahrelang als eine Art Schimpfwort. Längst meldet das Land im Süden der EU hohe Wachstumszahlen. Die Staatsschuldenquote sinkt. Schon gibt es eine offizielle Belohnung.

Griechenlands Finanzminister Kyriakos Pierrakakis stieg zum neuen Eurogruppen-Chef auf, dem Verbund der EU-Staaten mit Euro-Währung. „Unsere Geschichte ist keine nationale, sie ist zutiefst europäisch“, gab sich der christdemokratische Politiker nach seiner Wahl bescheiden.

Am Montag folgte aber das nächste Signal an die Euro-Partner. Griechenland zahlte Kredite aus seinem ersten Rettungspaket in Höhe von 5,3 Milliarden Euro vorzeitig zurück. Das Land habe die Summe am Montag beglichen, obwohl die Schulden eigentlich erst nach 2031 fällig gewesen wären, teilte die Regierung in Athen.

Regierungssprecher Pawlos Marinakis zufolge spart Griechenland damit bis zum Jahr 2041 Zinszahlungen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro. Zudem könne das Land seine Schuldenquote bis 2029 auf unter 120 Prozent der Wirtschaftsleistung senken.

Bei den Krediten handelt es sich um einen Teil des ersten von drei Rettungspaketen der Euro-Partner aus dem Jahr 2010. Die Zahlung sei an die einzelnen Länder über die Europäische Kommission geflossen, sagte ein weiterer Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur Reuters.

Die griechische Wirtschaft erholt sich schrittweise von der schweren Schuldenkrise der Jahre 2009 bis 2018, in der das Land kurz vor dem Austritt aus der Euro-Zone stand. Griechenland hat jedoch weiterhin die höchste Staatsschuldenquote im Währungsraum. Ursprünglich hatte die Regierung in Athen geplant, die nun beglichenen Kredite bis 2031 und damit zehn Jahre früher als vorgesehen zurückzuzahlen.

Die Industriestaaten-Organisation OECD sagt Griechenland für das zu Ende gehende Jahr ein Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent voraus. 2026 soll es zu einem Plus von 2,2 Prozent reichen.

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