EU warnt vor gefährlichen Lebensmitteln

EU-Behörden warnen

Schwere Lebensmittelvergiftungen durch Listerien nehmen zu


20.12.2025 – 12:16 UhrLesedauer: 2 Min.

Im Kühlschrank kann Gefahr lauern: Listerien können sich selbst bei niedrigen Temperaturen vermehren. (Quelle: fcafotodigital/getty-images-bilder)

Gekühlte Wurst, Fertigsalat, Weichkäse: Was auf den ersten Blick harmlos wirkt, kann für manche zum Risiko werden. Infektionen mit Listerien nehmen in Europa zu.

Lebensmittelvergiftungen durch Listeria monocytogenes sind zwar selten, aber oft besonders gefährlich. Wie ein aktueller Bericht der Europäischen Lebensmittelbehörde (Efsa) und des EU-Zentrums für Krankheitskontrolle (ECDC) zeigt, mussten im Jahr 2024 rund 70 Prozent der Erkrankten ins Krankenhaus. Etwa jeder zwölfte Infizierte starb. Damit gehört Listeriose zu den tödlichsten lebensmittelbedingten Infektionen in Europa.

Besonders betroffen sind laut dem Bericht ältere Menschen, Schwangere und Personen mit geschwächtem Immunsystem. Für sie kann bereits eine geringe Menge des Bakteriums ausreichen, um eine schwere Infektion auszulösen – mit Symptomen wie Fieber, Muskelschmerzen, Erbrechen oder im schlimmsten Fall einer Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung.

Ole Heuer vom ECDC warnt: „Auch wenn eine Kontamination selten ist, kann Listeria schwere Erkrankungen verursachen“. Der Schutz gefährdeter Gruppen erfordere strenge Kontrollen entlang der gesamten Lebensmittelkette und Vorsicht im Alltag.

Die EU-Behörden nennen mehrere Gründe für den Anstieg schwerer Listerien-Infektionen: Immer mehr Menschen greifen zu verzehrfertigen Produkten wie Salaten, Sandwiches oder geräucherten Fleischwaren. Diese Lebensmittel müssen nicht erhitzt werden und bieten somit ein ideales Umfeld für Listerien, die sich selbst im Kühlschrank weiter vermehren können.

Hinzu kommt: Die europäische Bevölkerung altert, was bedeutet, dass immer mehr Menschen zur Risikogruppe zählen. Das Risiko einer Infektion wird oft unterschätzt, weil die meisten verzehrfertigen Produkte unauffällig aussehen und gut gekühlt verkauft werden.

Der Bericht zeigt: Bei den meisten untersuchten Lebensmitteln liegt die Belastung mit Listerien unter dem EU-Grenzwert. Am häufigsten betroffen waren 2024 fermentierte Würste. Insgesamt überschritten bis zu drei Prozent der Proben die zulässigen Grenzwerte. Das klingt nach wenig, bedeutet für empfindliche Bevölkerungsgruppen dennoch eine Infektionsgefahr.

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