Beidseitige Brustschmerzen und keine Periode: Für eine Frau kann das ein Grund zur Beunruhigung sein. Welche Ursachen infrage kommen und was zu tun ist.
Schmerzende, geschwollene Brüste und eine ausbleibende Monatsblutung zählen zu den klassischen Frühzeichen einer Schwangerschaft. Wenn eine Frau bemerkt, dass ihre Periode nicht zum erwarteten Zeitpunkt eingesetzt hat, und ihre Brüste spannen oder wehtun, fragt sie sich daher womöglich, ob sie schwanger ist.
Das ist aber nur eine von verschiedenen denkbaren Erklärungen – und keineswegs immer die wahrscheinlichste.
Viele Frauen stellen in der zweiten Hälfte ihres Menstruationszyklus fest, dass ihre Brüste anschwellen, spannen, empfindlicher auf Berührungen reagieren oder sogar wehtun. Zyklisch auftretende Brustschmerzen bei der Frau, auch Mastoynie genannt, sind nicht krankhaft, sondern entstehen durch die natürlichen Hormonschwankungen, die im Verlauf des Menstruationszyklus stattfinden: Der Botenstoff Östrogen bewirkt, dass das Brustdrüsengewebe vermehrt Flüssigkeit einlagert und dadurch – unter Umständen schmerzhaft – anschwillt.
Die für gewöhnlich beidseitig spürbaren Brustschmerzen sind unangenehm und können ab einer gewissen Intensität zur ernsten Belastung werden. Normalerweise gehen sie aber von selbst zurück, wenn die Regelblutung beginnt.
Wenn die Brustschmerzen andauern und keine Periode einsetzt, kann das verschiedenen Einflüssen geschuldet sein. Häufige Ursachen sind:
- eine Schwangerschaft
- ein hormonelles Ungleichgewicht aufgrund von Stress, veränderten Lebensgewohnheiten oder altersbedingten Veränderungen im Hormonhaushalt, die sich im Zuge der Wechseljahre einstellen
- die Einnahme hormonhaltiger Medikamente wie der Pille oder im Rahmen einer Hormonersatztherapie
Es sei jedoch erwähnt, dass die Dauer eines Monatszyklus keineswegs immer genau 28 Tage beträgt, sondern zwischen 24 und 35 Tagen variieren kann – auch bei ein und derselben Person. Bei vielen Frauen verändert sich die Zykluslänge im Laufe des Lebens – das ist kein Grund zur Sorge.
Frauen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren haben auch häufiger mit zyklischen Brustschmerzen zu tun als jüngere Frauen. Das könnte daran liegen, dass bei ihnen öfter der Eisprung ausbleibt, wodurch ein Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron entsteht. Diese beiden Hormone spielen bei der Steuerung des Monatszyklus eine wichtige Rolle.
Östrogen wird hauptsächlich in der ersten Hälfte des Zyklus produziert, unter anderem von dem heranreifenden Follikel (Eibläschen). Beim Eisprung platzt der Follikel und gibt die Eizelle frei. Aus dem verbleibenden Follikelgewebe entwickelt sich der Gelbkörper, der Progesteron bildet. In der zweiten Hälfte sinkt daher der Östrogenspiegel, während der Progesteronspiegel steigt.
Ereignet sich hingegen kein Eisprung, bildet der (nicht geplatzte) Follikel weiter Östrogen, was zu einem Überschuss dieses Hormons führen kann. Dieser Überschuss wiederum begünstigt Wassereinlagerungen im Brustdrüsengewebe.
Wenn eine Frau beidseitig Schmerzen im Gewebe ihrer Brüste verspürt und ihre Periode nicht bekommt, kann sie zunächst einige Tage abwarten – gelegentliche Schwankungen in der Zykluslänge sind normal. Lässt die Blutung weiter auf sich warten, sollte die Betroffene prüfen, ob sie womöglich schwanger ist. Die einfachste Möglichkeit dazu ist ein Schwangerschaftstest aus der Drogerie oder Apotheke.
Ist das Ergebnis positiv, hängt das weitere Vorgehen von der Familienplanung der Frau ab. Eine gynäkologische Untersuchung sollte aber in jedem Fall anstehen.
Auch wenn der Test negativ ausfällt, sollte die Betroffene einen Termin in der gynäkologischen Praxis vereinbaren. Denn nur die Frauenärztin oder der Frauenarzt kann mit Gewissheit beurteilen, was hinter der Unregelmäßigkeit im Zyklus und den Brustschmerzen steckt. Ob eine Therapie nötig ist, und wenn ja, welche, hängt von der genauen Ursache ab. Mehr über die Behandlungsmöglichkeiten bei Mastodynie erfahren Sie im Artikel Beidseitige Brustschmerzen bei der Frau – was kann es sein?.