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Löst Bauchspeicheldrüsenkrebs deutliche Symptome aus, ist es für eine Heilung oft zu spät. Welche Anzeichen Sie schnell ärztlich abklären lassen sollten.

Bauchspeicheldrüsenkrebs – auch Pankreaskarzinom genannt – tritt überwiegend im höheren Lebensalter auf. Im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen ist er zwar eher selten, hat aber gleichzeitig eine der niedrigsten Überlebensraten. In Deutschland zählt Pankreaskrebs zu den häufigsten Todesursachen.

Ein Grund hierfür ist, dass Bauchspeicheldrüsenkrebs erst spät Symptome hervorruft. Hinzu kommt, dass die Beschwerden auch viele andere Ursachen haben können und nicht gleich an Krebs denken lassen. Nur etwa 15 Prozent aller Pankreaskarzinome werden so früh entdeckt, dass eine Chance auf eine erfolgreiche Behandlung besteht.

Zu Beginn verursacht Bauchspeicheldrüsenkrebs nur selten Symptome. Wenn im Anfangsstadium doch schon Beschwerden auftreten, handelt es sich dabei um allgemeine Symptome, die auch bei ganz anderen Erkrankungen vorkommen oder harmlos sein können – wie etwa Bauch- oder Rückenschmerzen.

Meist macht sich ein Pankreaskarzinom erst bemerkbar, wenn es bereits weiter fortgeschritten ist. Mögliche erste Symptome von Bauchspeicheldrüsenkrebs sind dann zum Beispiel:

  • Bauchschmerzen im Oberbauch und/oder Rückenschmerzen
  • Gelbsucht (Ikterus)
  • Appetitmangel
  • Gewichtsverlust
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Völlegefühl, Blähbauch
  • Fettstühle, Durchfälle
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)

Die mit Bauchspeicheldrüsenkrebs verbundenen Bauch- und Rückenschmerzen sind anhaltend und schneidend. Meist strahlen die Schmerzen vom Oberbauch in den Rücken aus. Wenn die Betroffenen sich nach vorn beugen, lassen die Symptome etwas nach. Nach dem Essen und in flach liegender Position verstärken sie sich hingegen.

Die Gelbsucht zeigt sich typischerweise durch eine Gelbfärbung von Haut und Augen. Weitere mögliche Symptome sind ein dunkelgelber bis brauner Urin sowie starker Juckreiz. Neben der Gelbsucht können bei fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs Veränderungen im Bauch auftreten – wie eine tastbare Gallenblase oder tumorbedingte Schwellungen.

Wichtiger Hinweis
Wenn über 50-Jährige eine schmerzlose Gelbsucht entwickeln, ist eine rasche Abklärung der Symptome dringend zu empfehlen, um Bauchspeicheldrüsenkrebs auszuschließen.

Durch den Appetitmangel und den ungewollten Gewichtsverlust ist Bauchspeicheldrüsenkrebs mit einer allgemeinen körperlichen Schwäche verbunden. Die Symptome schreiten rasch fort: Die Betroffenen verlieren schon bald mehr als zehn Prozent des Körpergewichts und bauen zudem Muskel- sowie Fettgewebe ab.

Eins der typischen Symptome für Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine Gewichtsabnahme, die üblicherweise mit allgemeiner körperlicher Schwäche verbunden ist. (Quelle: ISO3000/getty-images-bilder)

Typisch für Fettstühle ist ein schmieriger, klebriger oder glänzender und lehmfarbener bis gelber Stuhlgang. Daneben kann Bauchspeicheldrüsenkrebs weitere Symptome einer gestörten Verdauung verursachen – wie Gasansammlungen im Darm und einen aufgeblähten Bauch.

Manchmal weist auch ein neu auftretender oder sich verschlechternder Diabetes auf Bauchspeicheldrüsenkrebs hin. Mögliche Anzeichen hierfür sind häufiges Wasserlassen und starker Durst.

Eher später kann ein fortgeschrittenes Pankreaskarzinom außerdem Symptome einer Blutarmut (wie Müdigkeit und eingeschränkte Leistungsfähigkeit) sowie eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse hervorrufen.

Darüber hinaus sind im Zusammenhang mit Bauchspeicheldrüsenkrebs öfter Symptome zu beobachten, die auf eine gestörte Blutgerinnung hinweisen. Die Betroffenen können beispielsweise

  • blaue Flecken haben,
  • vermehrt zur Bildung von Blutgerinnseln in den Gefäßen (Thrombosen) neigen oder
  • wiederholt an wechselnden Körperstellen Entzündungen oberflächlich gelegener Venen (Thrombophlebitis migrans) entwickeln.

Wenn Pankreaskrebs in andere Organe streut, kommen weitere Symptome hinzu. So führen beispielsweise Tochtergeschwulste (Metastasen)

  • in der Leber im fortgeschrittenen Stadium zu Leberinsuffizienz,
  • in den Lungen und/oder im Brustfell zu Husten und Atemnot,
  • im Bauchfell zu Wasseransammlungen im Bauchraum (Aszites),
  • im Skelett zu Knochenschmerzen und
  • im Gehirn zu neurologischen Symptomen wie Kopfschmerzen oder Krampfanfällen.

Die Schmerzen sind für viele Menschen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs die belastendsten Symptome: Im fortgeschrittenen und im Endstadium beeinträchtigen sie das Befinden häufig stärker als der Tumor selbst. „Aushalten“ muss das aber niemand: Mit der richtigen Behandlung lassen sich die Schmerzen wirksam ausschalten oder zumindest gut lindern.

Welche Symptome Bauchspeicheldrüsenkrebs im Einzelnen verursacht, hängt von seiner Lage, seinem Wachstum und seiner Ausbreitung ab. Dabei können die Beschwerden

  • entweder von der Bauchspeicheldrüse selbst ausgehen, indem der Tumor deren Funktion beeinträchtigt,
  • oder auch außerhalb der Bauchspeicheldrüse entstehen, etwa wenn der Tumor andere Organe verdrängt oder in sie hineinwächst.

Die Bauchspeicheldrüse – fachsprachlich Pankreas genannt – spielt eine wichtige Funktion bei der Verdauung und dem Zuckerstoffwechsel. Dazu besitzt sie zwei Gewebe: das exokrine und das endokrine Gewebe. Bauchspeicheldrüsenkrebs kann beide Gewebe zerstören – mit unterschiedlichen Folgen:

  • Im exokrinen Gewebe bildet die Bauchspeicheldrüse Enzyme, die der Körper zur Verdauung der Nahrung braucht.
  • Im endokrinen Gewebe bildet die Bauchspeicheldrüse Insulin und andere Hormone, die den Blutzuckerspiegel regulieren.

Normalerweise gelangen die von der Bauchspeicheldrüse gebildeten Enzyme als Verdauungssäfte über den Pankreasgang in den Zwölffingerdarm. Wenn Bauchspeicheldrüsenkrebs die Funktion des exokrinen Gewebes oder den Abfluss der dort gebildeten Verdauungssäfte in den Darm beeinträchtigt, kommt es zu schweren Verdauungsstörungen.

Durch den Mangel an Verdauungsenzymen kann der Körper die Nahrung – vor allem das Fett – nicht mehr richtig verdauen und verwerten. Als Folge davon entstehen Fettstühle, die die nicht ausreichend verdauten Fettbestandteile enthalten. Auch andere Symptome von Bauchspeicheldrüsenkrebs (wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Gewichtsverlust) können auf die gestörte Verdauung zurückzuführen sein.

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