Bargeld: Behörden lehnen Scheine und Münzen oft ab

Überall willkommen, nur nicht auf dem Amt

Bundesbank-Test: Wo Bargeld in Deutschland an Grenzen stößt

Aktualisiert am 15.12.2025 – 14:45 UhrLesedauer: 2 Min.

Viele Menschen in Deutschland zahlen am liebsten bar. (Symbolbild) (Quelle: Jens Kalaene/dpa/dpa-bilder)

Das Bezahlen mit Bargeld funktioniert in Deutschland fast überall. Doch ausgerechnet an einer Stelle geraten viele Kunden an unerwartete Grenzen.

Bargeld liebende Deutsche können hierzulande trotz des Trends zum digitalen Bezahlen fast überall mit Scheinen und Münzen zahlen. Nur in wenigen Fällen stellte die Bundesbank bei einer Auswertung von mehr als 2.000 Testkäufen Lücken bei der Akzeptanz von Bargeld fest.

So versuchten Testkäuferinnen und Testkäufer etwa, auch alltägliche Behördenleistungen wie das Ausstellen eines Personalausweises oder die Zulassung eines Kraftfahrzeugs mit Bargeld zu begleichen. Dabei konnten sie in 8 von 30 Fällen nicht bar bezahlen.

„Diese Ergebnisse deuten an, dass Bargeld nur eingeschränkt für Zahlungen an Behörden verwendet werden kann“, folgert die Bundesbank in dem vorab veröffentlichten Aufsatz aus dem Monatsbericht Dezember. Allerdings seien angesichts der kleinen Stichprobe für diesen Bereich weitere Analysen erforderlich.

Die Bundesbank betont: „Damit Bargeld seine gesellschaftlichen Funktionen erfüllen kann, sollte es bei möglichst vielen Einkaufs- und Bezahlsituationen angenommen werden.“ Dies ist im Einzelhandel, der Gastronomie und bei persönlichen Dienstleistungen wie Friseurbesuchen in aller Regel auch der Fall: Bei 99,4 Prozent der aufgesuchten Verkaufsstellen war Barzahlung möglich.

In den wenigen Fällen, in denen keine Zahlung mit Schein und Münze möglich war, waren oft fehlendes Wechselgeld oder defekte Kassen die Ursache. Verkaufsstellen, die grundsätzlich kein Bargeld annehmen, waren überwiegend solche, die ausschließlich mit Verkaufsautomaten oder Selbstbedienungskassen (SB-Kassen) ausgestattet sind, etwa SB-Tankstellen.

Insgesamt wurden in den Monaten Mai bis August des laufenden Jahres 2.060 Testkäufe in allen Bundesländern getätigt, sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten. Die Testkäufer gaben im Durchschnitt 11,98 Euro pro Kauf aus. Der höchste Betrag lag bei 179 Euro, der niedrigste betrug 19 Cent.

Um die Ergebnisse zu ergänzen, gab es jeweils 30 Testzahlungen bei Behörden und im öffentlichen Nahverkehr. Anders als bei Behörden war der Erwerb eines Bustickets mit Bargeld in allen Fällen entweder an der Haltestelle oder im Bus möglich.

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