Barauszahlung endet jetzt – Deutsche Post streicht Service

Ende im Dezember

Deutsche Post stellt Service für Rentner ein


Aktualisiert am 15.12.2025 – 16:43 UhrLesedauer: 2 Min.

Rentnerin hält Geldscheine: Noch kann man sich die Rente auf Wunsch bar auszahlen lassen. (Quelle: Oleg Elkov/getty-images-bilder)

Einige Tausend Rentner in Deutschland haben sich ihre Rente zuletzt noch bar auszahlen lassen. Doch die Deutsche Post hat diesen Service jetzt eingestellt.

Lange Zeit war es für Rentner in Deutschland möglich, sich ihre Rente bar auszahlen zu lassen – ohne Bankkonto, ohne Überweisung. Möglich machte das ein zuletzt selten genutzter Service namens „Zahlungsanweisung zur Verrechnung“ (ZzV), den die Deutsche Post im Auftrag der Rentenversicherung anbot. Doch diesen Service hat sie im Dezember 2025 eingestellt.

Konkret heißt das: Ab sofort ist die Rentenauszahlung per Scheck in der Postbank-Filiale nicht mehr möglich. Rentner, die bislang keine Kontoverbindung hinterlegt haben, müssen das schleunigst nachholen. Tun sie das nicht, bleibt die Rentenzahlung am Monatsende vorerst aus. Wer seine Rente normalerweise am Monatsanfang erhält, hat das bereits zu spüren bekommen.

Laut Angaben der Deutschen Post waren im Februar 2024 noch rund 5.600 Renten per ZzV im Umlauf. Zuletzt war die Zahl weiter gesunken. Der Grund: Die Betroffenen wurden seit Monaten mehrfach angeschrieben und zur Umstellung auf die Überweisung aufgefordert.

Bleibt die Mitteilung der Kontodaten aus, unterbricht der Rentenservice die Zahlungen. Das Geld ist aber nicht verloren: Die Rentenversicherung zahlt die einbehaltenen Beträge nach, sobald Sie ihr ein Konto nennen.

In Deutschland und der gesamten EU besteht ein Rechtsanspruch auf ein Basiskonto. Dieses Konto bietet alle grundlegenden Zahlungsfunktionen wie Überweisungen, Daueraufträge und Kartenzahlung und darf niemandem verweigert werden – auch nicht Menschen mit Schufa-Einträgen oder ohne festen Wohnsitz.

Allerdings: Ein Basiskonto ist nicht kostenlos. Die Kosten variieren, je nach Anbieter, meist zwischen 5 und 10 Euro im Monat. Ein Preisvergleich lohnt sich. Mehr zum Basiskonto lesen Sie hier. Wer dennoch kein Konto eröffnen will, kann seine Rente auch auf das Konto einer Vertrauensperson, etwa des Ehepartners, überweisen lassen – mit entsprechender Vollmacht.

Die ZzV galt schon lange als Auslaufmodell – teuer, aufwendig, unsicher. Während die normale Rentenüberweisung kostenfrei ist, mussten viele Nutzer der Barzahlung zuletzt eine Gebühr von rund 9 Euro monatlich zahlen. Nur wenige Menschen – etwa über 75-Jährige oder anerkannte Härtefälle – waren davon befreit. Zudem waren Postbank-Filialen, die eine ZzV überhaupt noch einlösen, längst rar.

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