350 Arbeitsplätze bedroht
Autozulieferer erneut insolvent – Hoffnung auf Fortbestand
05.12.2025 – 17:27 UhrLesedauer: 2 Min.
Meteor aus Bockenem ist wieder insolvent. Trotz der Krise soll der Betrieb fortgesetzt werden. 350 Mitarbeiter bangen um ihre Zukunft.
Der Autozulieferer Meteor aus Bockenem hat erneut Insolvenz angemeldet, nachdem der US-amerikanische Mutterkonzern First Brands zahlungsunfähig wurde. Rund 350 Mitarbeiter sind betroffen, doch der Betrieb soll vorerst weitergehen, wie zuerst die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichtete.
Meteor, ein bedeutender Hersteller von Dichtungen für die Automobilindustrie, steht vor einer ungewissen Zukunft. Der jüngste Insolvenzantrag folgt auf die finanzielle Schieflage des US-Konzerns First Brands, der Meteor erst im September von der Münchner Aequita-Gruppe übernommen hatte. Die Insolvenz von First Brands hat nun auch den Standort Bockenem in Niedersachsen in Mitleidenschaft gezogen. Trotz der schwierigen Lage betonte der vorläufige Insolvenzverwalter, Dr. Rainer Eckert, dass die Produktion weiterlaufen soll, um die Versorgung der Kunden sicherzustellen.
Die Geschichte von Meteor ist von wiederkehrenden Krisen geprägt. Bereits 2012 musste das Unternehmen erstmals Insolvenz anmelden. Nach mehreren Eigentümerwechseln und drastischen Einschnitten, darunter der Abbau von über 1.700 Arbeitsplätzen, schien die Firma zuletzt wieder stabil zu sein. 350 Mitarbeiter von ursprünglich 2.100 waren übrig geblieben. Aequita hatte in den vergangenen Jahren erhebliche Investitionen in neue Maschinen und nachhaltige Energieversorgung getätigt. Dennoch reichten diese Maßnahmen nicht aus, um die aktuelle Krise zu verhindern.
Bockenems Bürgermeister Rainer Block äußerte sich in der „Bild“-Zeitung besorgt über die Auswirkungen auf die Region. Er bezeichnete die Insolvenz als „Tiefschlag für 350 Familien, so kurz vor Weihnachten“. Dennoch gibt es Hoffnung: Die Bedeutung von Meteor als Lieferant für große Automobilhersteller könnte eine Rettungschance darstellen. Die IG Metall hat bereits betont, dass der Erhalt der Arbeitsplätze oberste Priorität hat.
Die Zukunft von Meteor hängt nun davon ab, ob ein geeigneter Investor gefunden oder eine tragfähige Sanierungslösung entwickelt werden kann. Während der Betrieb in Bockenem vorerst weitergeht, bleibt die Unsicherheit für die Belegschaft bestehen. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.
Die übergeordnete Meteor-Gruppe mit Vertretungen in Rumänien, Frankreich und den USA ist derweil von der Insolvenz in Deutschland nicht betroffen. Insgesamt sind dort 1.600 Mitarbeiter tätig.
