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Wie äußert sich Zungenkrebs im Anfangsstadium? Welche Symptome sind typisch? Und welche Beschwerden treten im Endstadium auf? Das erfahren Sie hier.

Ein seltsamer Belag, eine wunde Stelle oder ein Brennen: Ist die Zunge verändert, sind manche Menschen rasch in Sorge, dass es sich um Krebs handeln könnte.

In den meisten Fällen ist die Sorge unbegründet und hinter den Beschwerden steckt eine vergleichsweise harmlose Ursache. Halten bestimmte Anzeichen jedoch an oder werden stärker, ist ein Arztbesuch angebracht, etwa beim Hausarzt, beim Zahnarzt oder in einer HNO-Praxis. Vor allem Personen mit einem erhöhten Risiko für Zungenkrebs sollten besonders aufmerksam sein. (Welche Faktoren das Risiko deutlich erhöhen, lesen Sie hier.)

Zungenkrebs entwickelt sich insbesondere in den vorderen beiden Dritteln der Zunge. Fachleute ordnen ihn dann den Mundhöhlenkarzinomen zu. Mundhöhlenkrebs kann im gesamten Mundraum auftreten. Neben der Zunge sind vor allem der Mundboden und die Innenseite der Unterlippe häufiger betroffen. Seltener entsteht Krebs im hinteren Zungendrittel: Dann handelt es sich um eine Form von Rachenkrebs.

2020 erhielten in Deutschland über 13.000 Menschen die Diagnose Mundhöhlen- oder Rachenkrebs, zu dem auch Zungenkrebs gehört.

Zungenkrebs kann verschiedene Beschwerden hervorrufen. Welche Symptome genau auftreten, hängt unter anderem davon ab,

  • wo genau sich der Krebs befindet.
  • wie stark die Erkrankung fortgeschritten ist: Im Anfangsstadium zeigen sich meist andere oder schwächere Beschwerden als im Endstadium.
  • um welche Form von Krebs es sich genau handelt.

Zungenkrebs kann sich sowohl auf der Zunge als auch seitlich oder unter der Zunge bilden. Vor allem am Zungenrand entsteht er häufiger.

Zu Beginn bleibt Zungenkrebs oft unentdeckt, denn im Anfangsstadium fällt er weder durch Schmerzen noch durch Schluckstörungen oder ähnliche belastende Beschwerden auf.

Ein erstes Anzeichen kann eine zunächst schmerzlose Veränderung im Bereich der Zunge sein: Es können bereits im Anfangsstadium weiße oder rote Flecken zu sehen sein, die sich nicht abwischen lassen. Häufiger bildet sich auch eine geschwürartige kleine Wunde mit weißlichen Auflagerungen. Eine knötchenförmige Verdickung auf oder an der Zunge ist ebenfalls ein möglicher Hinweis auf Zungenkrebs.

Bei manchen Betroffenen sind schon zu Beginn der Erkrankung Lymphknoten am Hals geschwollen.

Solche Beschwerden können zahlreiche Ursachen haben und sind kein Beweis für Zungenkrebs. Um sicherzugehen, sollten Sie die Beschwerden aber abklären lassen, wenn sie länger anhalten.

Wenn Zungenkrebs beziehungsweise Mundhöhlen- oder Rachenkrebs im Anfangsstadium unbehandelt bleibt, kann er sich weiter ausbreiten – sowohl in die Tiefe als auch auf der Oberfläche.

Beschwerden sind dann zum Beispiel:

  • brennende Schmerzen auf der Zunge, vor allem beim Schlucken
  • Mundgeruch
  • Blutungen aus dem veränderten Bereich
  • ein taubes Gefühl in der Zunge, Lippe oder anderen Bereichen im Mundraum
  • Zahnverlust/Zahnlockerung
  • schlechterer Sitz von Zahnprothesen

Die betroffene Person kann sich müde und abgeschlagen fühlen. Appetitverlust, Gewichtsverlust und ein Leistungsabfall sind weitere mögliche Symptome.

Mundhöhlen- oder Rachenkrebs wächst häufig schon früh in umgebendes Gewebe ein und zerstört dieses. Er kann streuen und Tochtergeschwulste (Metastasen) bilden. Lymphknoten am Hals können schon früh befallen sein. Seltener entstehen Metastasen in anderen Körperbereichen, etwa in der Lunge.

Im weiteren Verlauf hat die erkrankte Person zunehmend Probleme beim Schlucken, Kauen oder Sprechen. Bei Krebs im Bereich des Rachens können Stimm- und Atemstörungen auftreten, mitunter auch starke Schmerzen, die bis in Kopf und Nacken ausstrahlen. Weitere Symptome können Heiserkeit, ein einseitiges Fremdkörpergefühl, Bluthusten/Blut im Speichel oder Schmerzen sein, die bis ins Ohr ausstrahlen.

Krebs im Bereich der Mundhöhle oder des Rachens – und somit auch Zungenkrebs – kann heilbar sein, wenn er frühzeitig entdeckt und behandelt wird.

Wenn folgende Beschwerden länger als zwei Wochen andauern, ist eine umgehende Untersuchung durch einen Facharzt wichtig:

  • rote oder weiße, nicht abwischbare Flecken auf der Mundschleimhaut
  • geschwürartige Veränderungen oder -defekte im Mundraum (zum Beispiel am Rand der Zunge)
  • ein taubes Gefühl, etwa an der Zunge oder der Lippe
  • Schwellungen in der Mundhöhle
  • eingeschränkte Beweglichkeit der Zunge
  • Probleme beim Sprechen, möglicherweise auch beim Atmen
  • Probleme oder Schmerzen beim Schlucken
  • ein Fremdkörpergefühl in Mund oder Rachen (meist einseitig)
  • Schmerzen im Bereich der Mundhöhle
  • unklare Blutungen im Mundraum
  • Mundgeruch
  • eine Schwellung am Hals
  • lockere Zähne ohne bekannte Ursache
  • Heiserkeit
  • Schmerzen, die bis ins Ohr ausstrahlen
  • Husten von Blut, Blut im Speichel

Auch allgemeine Symptome wie anhaltende Müdigkeit, unerklärliche Gewichtsabnahme, Energielosigkeit oder Appetitlosigkeit sind ein Anlass für einen Arzttermin.

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