„Zehenbeißer“ genannte Riesenwanzen gehören nicht zur einheimischen Fauna in Zypern – doch sie werden aktuell vermehrt gefunden. Das steckt dahinter.

In der Mittelmeer-Region gibt es neu eingewanderte Insekten, die Touristen und Einheimische erschrecken. Vor allem auf Zypern wurden von Forschenden vermehrt Riesenwanzen (Lethocerus patruelis) gesichtet. Die stammen eigentlich aus den Tropen, sind etwa in Pakistan, Indien und Burma verbreitet. Und sie tragen ihren Namen nicht zu Unrecht: Sie werden bis zu 12 Zentimeter groß.

Doch immerhin: Die im Volksmund „Zehenbeißer“ genannten Riesenwanzen beißen eigentlich nicht in menschliche Zehen. Sie können schwimmen und fliegen, halten sich aber meist am Boden von Gewässern auf, um dort Jagd auf wirbellose Tiere, Fische, Frösche oder Schildkröten zu machen. Riesenwanzen fangen ihre Beute und injizieren dem Opfer mit einem Stechrüssel ihren Speichel. Das betäubt die Tiere und löst sie von innen auf. Wenn Menschen gestochen werden, passiert dies nicht. Aber der Stich ist dennoch schmerzhaft.

Der Direktor des „Cyprus Wildlife Research Instituts“, Kemal Basat, beruhigt Besucher und Besucherinnen allerdings: Die Tiere kämen zwar an den Stränden der Ostküste der Insel vor, beiße aber in der Regel keine Menschen.

Am Abend fliegen die Tiere jedoch oft an Land umher – sie werden von Lichtquellen angezogen. Deshalb vermuten die Forscher, dass die Wanzen vom benachbarten Festland, nach Zypern geflogen sind. Angezogen von den Lichtern am Strand, wie menschliche Touristen auch. Außerdem seien Migrationen durch Wind oder Meeresströmungen aus Israel, Libanon und Syrien möglich.

In den vergangenen Jahren wurden bereits Exemplare in Italien, Griechenland – darunter Rhodos – und in der europäischen Türkei gesichtet. Allerdings gäbe es überall genug Fressfeinde, die biologische Kontrolle sei gewährleistet.

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