Ein historischer Schnitzer im Wiesbadener „Tatort“ sorgt für Aufsehen. Als die Handlung nach Berlin führt, kommt es zu einer Ungenauigkeit, wie mehreren Zuschauern auffällt.

Der Wiesbadener „Tatort“ vom Sonntagabend hat nicht nur für Spannung, sondern bei einigen Zuschauern auch für historische Verwirrung gesorgt. Aufmerksame Krimi-Fans bemerkten nämlich einen Fehler in dem „Tatort“ mit Hauptdarsteller Ulrich Tukur, der diesmal teilweise auch im Jahr 1944 spielte.

Die neueste Krimi-Ausgabe aus Wiesbaden ereignete sich nämlich auf zwei Zeitebenen: in der Gegenwart und im Jahr 1944 während des Zweiten Weltkriegs. Während in der Gegenwart Felix Murot (Ulrich Tukur) und seine Assistentin Magda Wächter (Barbara Philipp) am Frankfurter Flughafen auf die Ankunft des alten Kriegsverbrechers Hagen von Strelow aus Südamerika warten, spielt der Hauptteil der Handlung im Jahr 1944 in einem hessischen Dorf.

Dort sind nämlich Kommissar Friedrich Rother (ebenfalls gespielt von Ulrich Tukur) und sein junger, regimetreuer Adjutant Hagen von Strelow (Ludwig Simon) gestrandet. Als ein britischer Pilot ermordet wird, beginnen sie zu ermitteln.

Die Reise in die Vergangenheit geriet für manche „Tatort“-Fans am Abend jedoch holprig: Im Handlungsstrang aus dem Jahr 1944 ist auch von der Humboldt-Universität die Rede.

Das Problem: Die gab es damals noch gar nicht, die Kunstuniversität mit dem Hauptgebäude am Prachtboulevard Unter den Linden hieß 1944 noch Friedrich-Wilhelms-Universität. Sie wurde erst am 8. Februar 1949 in Humboldt-Universität zu Berlin umbenannt – damit wollte sich die SED vom preußischen Namensvater trennen und mit dem neuen Namen auch einen moderneren, liberalen Bildungsansatz versprechen.

Die Umbenennung der Universität sei darüberhinaus auch eine Reaktion der SED auf die Neugründung der Freien Universität im Westen der Stadt gewesen, heißt es im „Deutschlandfunk“.

Dieser historisch betrachtet falsche Universitätsname ließ einige Zuschauer des Murot-„Tatorts“ am Sonntagabend verärgert zurück. Während auf X ein Nutzer lediglich von einem „kleinen Filmfehler“ sprach, ärgerte sich ein anderer geradezu: „Sachfehler im Tatort. Hätte man wissen können. Details matter.“ Der X-Account des „Tatorts“ äußerte sich zunächst nicht dazu.

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