Der französische Zugbauer Alstom hat entschieden, das Werk in Görlitz bis Ende März 2026 zu schließen. Die Produktion soll nach Osteuropa abwandern.

Der französische Zugbauer Alstom will sein Werk in Görlitz bis Ende März 2026 schließen. Die Verlagerung von Rohbauarbeiten nach Osteuropa sei der Grund für diese Entscheidung. Rund 700 Mitarbeiter sind von der Schließung betroffen.

Diese Maßnahme ist Teil einer größeren Umstrukturierung der deutschen Standorte des Unternehmens. Am Standort Henningsdorf sollen den Alstom-Plänen zufolge keine neuen Fahrzeuge mehr gebaut werden, laufende Projekte sollen an die Standorte Bautzen und Salzgitter verlagert werden.

Henningsdorf in Brandenburg soll stattdessen „zum Schlüsselstandort für die zentralen Wachstumsbereiche Digitalisierung und Service ausgebaut werden“. Dort solle dann auch das Service-Geschäft – also etwa Reparatur und Wartung – von den Standorten Görlitz, Mannheim und Kassel gebündelt werden. Alstom erklärte, das Arbeitsvolumen in Henningsdorf solle nicht sinken.

Mannheim soll sich den Angaben zufolge auf die Wachstumsbereiche Digitalisierung und Entwicklung konzentrieren. Ein Werksgebäude solle verkauft werden. Die Entwicklungsarbeiten und das Projektmanagement für alternative Antriebstechnik sollten nach Frankreich verlagert werden. Kassel bleibt den Plänen nach Produktionsstandort.

René Straube, Gesamtbetriebsratsvorsitzender und Betriebsratsvorsitzender für den Standort Görlitz, bezeichnete die Entscheidung als „ganz bitter“. Er warnte vor möglichen Qualitätsverlusten durch die Verlagerung ins Ausland. In Görlitz werden derzeit unter anderem Doppelstockwagen für Israel produziert.

Alstom teilte mit, dass vertrauliche Gespräche mit einem industriellen Partner über ein mögliches Engagement am Standort Görlitz laufen würden. Ziel sei es, eine nachhaltige Perspektive für die Industriearbeitsplätze zu schaffen. Diese Pläne sind schon länger bekannt und wurden nun im Detail veröffentlicht.

Das Arbeitsvolumen am Standort Henningsdorf solle laut Alstom nicht sinken, obwohl laufende Projekte an andere Standorte verlagert werden sollen. Das Service-Geschäft von den Standorten Görlitz, Mannheim und Kassel werde künftig in Henningsdorf gebündelt.

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