Polizei soll Beweise gefälscht haben

Zu Unrecht inhaftiert: Frau erhält Millionenentschädigung

Aktualisiert am 14.12.2024 – 03:44 UhrLesedauer: 2 Min.

Kirstin Lobato (l.) vor dem Gerichtsgebäude in Las Vegas. Sie war 15 Jahre zu Unrecht im Gefängnis. (Quelle: K.M. Cannon)

Eine Jury in Nevada hat der fälschlich verurteilten Kristin Lobato über 34 Millionen Dollar Entschädigung zugesprochen. Die Polizei hatte Beweise manipuliert.

Eine Jury im US-Bundesstaat Nevada hat einer zu Unrecht verurteilten Frau eine Entschädigung von über 34 Millionen Dollar (etwa 32,3 Millionen Euro) zugesprochen. Kristin Lobato, die heute den Namen Blaise trägt, war im Jahr 2001 wegen Mordes verurteilt worden und hatte fast 16 Jahre im Gefängnis verbracht. Die Jury entschied jetzt, dass die Polizei von Las Vegas und zwei inzwischen pensionierte Detektive Beweise manipuliert und emotionalen Stress bei Lobato verursacht hatten, berichtet die Nachrichtenagentur AP.

Lobato, die bei der Urteilsverkündung vor Gericht weinte und ihre Anwälte umarmte, sagte gegenüber Reportern: „Es ist ein harter Kampf mit vielen Hindernissen gewesen.“ Sie fügte hinzu: „Und ich bin froh, dass es endlich vorbei ist.“

Der Fall erregte Aufmerksamkeit nicht nur wegen der hohen Entschädigungssumme, sondern auch aufgrund der Umstände ihrer Verurteilung. Während ihrer Haftzeit wurde Lobato nie durch physische Beweise oder Zeugen direkt mit dem Mord an Duran Bailey in Verbindung gebracht. Dennoch behauptete die Polizei, sie habe im Gefängnis gestanden, einen Mann getötet zu haben, der versucht hatte, sie während eines dreitägigen Methamphetamin-Rausches zu vergewaltigen.

Die beiden ehemaligen Detektive Thomas Thowsen und James LaRochelle sowie ihr Anwalt Craig Anderson äußerten sich nach dem Urteil nicht. Anderson gab jedoch an, dass eine Berufung „wahrscheinlich“ sei. Die beiden Ex-Polizisten wurden jeweils zu 10.000 Dollar Strafe verurteilt.

Lobatos Unschuld wurde letztlich durch das Engagement des Innocence Project und ihrer Anwälte bewiesen. Diese konnten nachweisen, dass Lobato zum Zeitpunkt des Mordes in ihrer Heimatstadt Panaca war – etwa 240 Kilometer von Las Vegas entfernt.

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