Nach überraschendem Todesfall

Weltgrößtes Zoogeschäft muss schließen

Aktualisiert am 14.03.2025 – 10:59 UhrLesedauer: 2 Min.

Schild des Zoofachgeschäfts Zoo Zajac (Archivbild): Das Geschäft muss schließen. (Quelle: Christoph Reichwein)

Zu seinen besten Zeiten schaffte es Zoo Zajac ins Guinnessbuch – und machte seinen Chef zur Kultfigur. Für das Aus des Geschäfts ist auch dessen plötzlicher Tod verantwortlich.

Der Betrieb des laut Guinnessbuch größten Zoofachgeschäfts der Welt in Duisburg wird am Freitag endgültig aufgegeben: Der Abverkauf bei Zoo Zajac endet nach den gescheiterten Rettungsversuchen vorzeitig, sagte ein Sprecher der Insolvenzverwalterin. „Aufgrund des hohen Interesses und den starken Verkäufen haben wir die Schließung des Geschäftes um zwei Wochen vorgezogen“, sagte der Sprecher.

Das Unternehmen war wenige Jahre nach dem Tod des Firmengründers Norbert Zajac in eine finanzielle Krise geraten und hatte kurz vor Weihnachten einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Ein Investor wurde nicht gefunden, ein wirtschaftlich rentabler Weiterbetrieb war laut Insolvenzverwalterin nicht möglich. Viele der zuletzt 150 Beschäftigten hätten bereits neue Stellen gefunden, sagte der Sprecher.

Firmengründer Norbert Zajac war mit YouTube-Videos und Auftritten im Fernsehen zur Kultfigur unter Tierliebhabern geworden. Seinem YouTube-Kanal folgten fast 300.000 Abonnenten, seine Videos über alltägliche und exotische Tiere wurden teilweise mehr als eine Million Mal geklickt.

Fernsehteams begleiteten ihn immer wieder für Reportagen und Dokusoaps durch sein großes Geschäft im Duisburger Norden. In der Spitze lag der Jahresumsatz von Zoo Zajac bei rund 15 Millionen Euro.

Nach dem plötzlichen Tod Zajacs Ende 2022 führte seine Ehefrau eine Zeit lang das Geschäft mit 150 Mitarbeitern weiter – doch recht bald zog sich die Familie komplett aus der Zoohandlung zurück. Der einst so erfolgreiche YouTube-Kanal „Norberts Welt“ wurde zu „Team Zajac“ und erreichte zuletzt nur noch einige Tausend Menschen.

Es seien neue Geschäftsideen entwickelt worden, „die aber nicht zum gewünschten Erfolg führten“, hatte Insolvenzverwalterin Sarah Wolf im Dezember mitgeteilt. Stark steigende Preise für Wareneinkauf und Transport sowie die steigenden Energiekosten hätten das Geschäft zusätzlich belastet.

Auch der Verkauf von exotischen Tieren, der ganz wesentlich für den Hype um Norbert Zajac verantwortlich war, wurde zum Problem. Durch neue Regelungen für die Haltung von Heimtieren seien „bestimmte Tiere aus dem Bestand der Firma nicht mehr verkäuflich“ gewesen, schrieb die Insolvenzverwalterin.

3.000 verschiedene Tierarten hatte Zoo Zajac nach eigenen Angaben zu Spitzenzeiten im Angebot, rund 250.000 Tiere lebten in den Verkaufshallen. Für Tierschützer war Norbert Zajac deshalb eine Reizfigur – es gab Boykottaufrufe. Zajac gebe einigen Menschen das Gefühl, außergewöhnliche Tiere einfach im Wohnzimmer halten zu können, kritisierte etwa der Deutsche Tierschutzbund. Zajac selbst wies die Kritik immer zurück und betonte, dass besondere Tiere nur nach einer ausführlichen Beratung verkauft würden.

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