Die Diskussion um Migrationspolitik erhitzt viele Gemüter. Jetzt erreicht die Zahl der Geflüchteten in Deutschland einen neuen Höchststand.

Die Zahl der in Deutschland lebenden Flüchtlinge hat mit knapp 3,5 Millionen einen Höchststand erreicht. Laut Ausländerzentralregister lebten zum Ende des ersten Halbjahres 2024 rund 3,48 Millionen Geflüchtete in der Bundesrepublik, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ, Freitagsausgabe) berichtet. Das sind rund 60.000 mehr als noch Ende 2023 und so viele wie seit den 1950er-Jahren nicht mehr.

Die Zahlen gehen aus einer Antwort der Gruppe Die Linke im Bundestag hervor. Dazu sagt deren fluchtpolitische Sprecherin Clara Bünger: „Das sind gerade einmal vier Prozent der Bevölkerung.“ Sie kritisierte angesichts dieser Zahlen die Migrationsdebatte in Deutschland. „Trotzdem wollen Politiker von Ampel, CDU und AfD den Menschen weismachen, diese kleine Minderheit sei für all ihre Probleme verantwortlich. Das ist gefährlicher Unsinn, der allein die extreme Rechte stärkt.“

Der Ton in der Migrationsdebatte in Deutschland hatte sich mit dem mutmaßlich islamistischen Messerangriff von Solingen Ende August verschärft. Die Bundesregierung schlug daraufhin unter anderem Maßnahmen gegen gewaltbereiten Islamismus sowie deutliche Verschärfungen im Aufenthalts- und Asylrecht vor. Zudem wurden Grenzkontrollen zu allen Nachbarländern eingeführt. Der Union gehen die geplanten Schritte aber nicht weit genug.

Die laut „NOZ“ im Ausländerzentralregister erfasste Zahl von 3,48 Millionen Geflüchteten umfasst demnach alle Menschen, die aus humanitären Gründen in Deutschland Schutz suchen, unabhängig vom Aufenthaltsstatus. Davon stammten rund 1,18 Millionen aus der Ukraine.

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