„Sie haben den armen Zancas zerlegt“

Wölfe töten Jagdhund – Besitzer legt Kopf vor Amt ab


10.11.2024 – 10:03 UhrLesedauer: 2 Min.

Der Jäger Alberto García Mejido mit seinem mittlerweile getöteten Hund Zancas. (Quelle: Facebook/Alberto García Mejido)

Auch in Spanien löst der Wolf Diskussionen aus. Nun ist dort ein Jagdhund durch die Wildtiere zu Tode gekommen. Sein Herrscher ist sauer auf die Behörden.

In Asturien (Nordspanien) haben drei Wölfe einen Jagdhund getötet. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe des Ortes Bandujo, als der 21-jährige Jäger Alberto García Mejido, genannt Berto, auf Wildschweinjagd war, wie die spanische Zeitung „El Comercio“ berichtete. Sein Hund Zancas kam ums Leben.

Zuvor hatten der Jäger und ein Kollege ihre Hunde frei laufen lassen, um die Spur von Wildschweinen aufzunehmen. Nach rund einer Stunde fanden sie „Spuren eines Kampfes und eine Menge Blut“, so der Jäger. Dann der Schock: Wenig später sahen sie Wölfe – einer trug den Kopf des Hundes im Maul. „Sie haben den armen Zancas zerlegt“, hieß es von Berto weiter. Er wolle gar nicht wissen, wie schlimm es für seinen Hund gewesen sein muss. Vier Jahre lang sei sein Zancas ein „besonders anhänglicher, mutiger und kluger Hund“ gewesen.

Sie verfolgten demnach die Wölfe dutzende Meter, bis diese die Überreste des Hundes fallen ließen. Sie hätten bewusst nicht auf die Tiere, die auf einer Liste besonders geschützter Wildtiere sind, geschossen – aus Furcht vor rechtlichen Konsequenzen. Eine Entschädigung für den Vorfall bekam der Jäger nicht, hieß es im Bericht weiter. Ihm sei zunächst nicht mal geglaubt worden, so der Jäger.

Die zuständige Behörde, das Regionalministerium, wies darauf hin, dass Jäger das Risiko ihrer Aktivitäten selbst tragen müssten. Berto berichtete bei „El Comercio“, dass ihm mit Konsequenzen gedroht worden sei, falls er den Vorfall öffentlich machen würde. Doch das hinderte den 21-Jährigen nicht daran, auf Facebook den Fall publik zu machen. Es werde viel über Tierschutz bei Wölfen und Nutztieren geredet. Von Tierschutz könne nach dem gewaltsamen Tod seines Hundes keine Rede sein, so der Jäger. Er werde in der Region zukünftig nicht mehr auf die Jagd gehen, obwohl Abschüsse von Wildschweinen benötigt werden. Aus Protest legte er den Kopf seines Hundes vor dem Amt ab, wie Fotos auf Facebook zeigen.

Nach eigenen Angaben habe der 21-Jährige bereits 15 Jahre Jagderfahrung. Es sei schon von klein auf mit seinem Vater und seinem Großvater auf die Pirsch gegangen, so Berto weiter. „Wenn sich etwas ändern soll, müssen die Wölfe einen Politiker oder einen Umweltschützer fressen, der unwissend auf den Berg geht“, sagte der Jäger abschließend.

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