Euro-Krise der etwas anderen Art – In Belgien gehen die 10- und 20-Cent-Münzen aus

In Belgien gehen die 10- und 20-Cent-Münzen aus. Schuld daran könnten die Konsumenten selbst sein.

In Belgien fehlt es an 10- und 20-Cent-Münzen. Immer mehr Geschäftsleute klagen darüber, dass sie Kunden kein passendes Wechselgeld mehr herausgeben können, da vor allem die kleinen Cent-Münzen zur Mangelware geworden sind.

Das Problem ist dabei nicht neu: Wie der “Belgische Rundfunk” berichtet, klagten schon letztes Jahr Verbände aus der Geschäftswelt über den Mangel an Cent-Münzen. Die Verbände forderten damals die Kunden auf, nach Möglichkeit bargeldlos zu zahlen.

Doch wie in Deutschland gibt es auch in Belgien immer noch Menschen, die entweder nicht mit Karte zahlen können oder wollen. Bis vor kurzem konnten Unternehmen die knapp gewordenen Münzbestände immer wieder bei ihren Banken auffüllen lassen, inzwischen geben die Banken aber keine Cent-Münzen mehr aus.

Keine neuen Münzen wegen des Ukraine-Kriegs

Im Gespräch mit dem “Belgischen Rundfunk” berichtet der Besitzer eines Baumarkts in Lüttich über die Probleme bei der Münzbeschaffung: “Davor war die Menge schon eingeschränkt gewesen, aber jetzt gibt es gar nichts mehr. Unsere Bank bestellt die Münzen bei der Nationalbank. Aber jetzt bekommt unsere Bank auch nichts mehr von der Nationalbank.”

Florence Angelici, die Sprecherin es Föderalen Öffentlichen Dienstes Finanzen, bestätigt, dass die Nationalbank im Moment keine 10- und 20-Cent-Münzen mehr herausgibt. Sie bekräftigt aber im Gespräch mit dem “Belgischen Rundfunk”, dass man sich bei der Nationalbank dem Problem bewusst sei und an einer Lösung arbeite. Man habe schon 17 Millionen 20-Cent-Münzen und sieben Millionen Zehn-Cent-Münzen bestellt, doch aufgrund von Materialengpässen in Folge des Ukraine-Kriegs verzögere sich die Auslieferung.

Doch wohin sind nun die ganzen Münzen verschwunden? Angelici vermutet, dass besonders die kleinen Münzbeträge einfach nicht benutzt werden würden und so in Hosentaschen, Sofaritzen und Schubladen ein ruhiges, aber unproduktives Leben führten.

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