Der Chef der Bundesnetzagentur sieht die Gasspeicher für diesen Winter ausreichend gefüllt. Dennoch gibt es Gründe, weiter zu sparen.
Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller zeigt sich optimistisch, was die Gasversorgung in Deutschland betrifft. Die Gasspeicher seien zu mehr 90 Prozent gefüllt, sagte der Chef der Agentur der “Bild-Zeitung”. So einen Wert habe es für den Januar selten gegeben. Der Gasverbrauch sei in 2002 etwa 14 Prozent geringer gewesen als im Vorjahr. Zur aktuell guten Lage habe auch beigetragen, dass Deutschland weniger Gas exportiert habe, gleichzeitig aber Lieferungen aus anderen Ländern erhalten habe.
“Ich rechne nicht damit, dass in diesem Winter noch etwas schiefgeht”, sagte Müller. Er rechnet mit einem Füllstand von 50 Prozent Ende März. Das bedeutet aber nicht, dass man nun die Heizungen auf voller Stufe laufen lassen sollte. Eine erhöhte Nachfrage könnte die Gaspreise wieder steigen lassen – und diese hatten sich gerade wieder erholt.
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Spekulationen Grundlage entzogen
Müller rechnet mit einem Ende der Preisschwankungen bei Erdgas. “Gas kostet aktuell wieder so viel wie im Dezember 2021”, sagte er der “Bild am Sonntag” zufolge. Dies sei insbesondere der Fall, weil Europa seine Gasspeicher aufgefüllt und damit “möglichen Spekulationen” die Grundlage entzogen habe.
“Viel spricht dafür, dass wir ein Preisplateau erreicht haben, mit dem wir die nächsten ein bis zwei Jahre rechnen können.” Risikofaktoren sei ein kalter nächster Winter, ein Anstieg des Verbrauchs in China und eine Beschädigung der Infrastruktur wie bei den Nord-Stream-Pipelines. Für diesen Winter sei die Gefahr eines Gasmangels wohl überwunden: “Wir konzentrieren uns jetzt auf den nächsten Winter.”