Salbei gehört zu den ältesten Heilpflanzen. Seine antibakterielle, entzündungshemmende Wirkung gilt als erwiesen. Doch Salbei gilt auch ein bewährter Helfer bei Blähungen und Völlegefühl.

Salvia officinalis, wie der Echte Salbei im Lateinischen heißt, wurde schon im Mittelalter in Klostergärten angebaut und als Heilmittel verwendet. Bei Halsschmerzen, Heiserkeit, Zahnfleischentzündungen, Blähungen, Völlegefühl und Bauchkrämpfen wird die Pflanze bis heute als Hausmittel genutzt. Doch Salbei ist nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Kräutermedizin. Auch in der Küche kommen die würzigen Pflanzenblätter zum Einsatz.

Die Gattung der Salbeipflanzen (Salvia) ist botanisch sehr vielfältig und umfasst mehr als 1.000 Arten. Als Heilpflanze ist vor allem der Echte Salbei (Salvia officinalis) relevant. Er gehört zur Familie der Lippenblütler und kann als Strauch bis zu 60 Zentimeter hoch werden. Seine Zweige sind gerade bis leicht gekrümmt, die Blätter schmal, spitz zulaufend und an ihrer Oberseite filzig. Zwischen Mai und Juli bildet die Pflanze blauviolette, seltener weiße oder rosa Blüten.

Der Echte Salbei stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und wurde bereits in der Antike als Heilkraut verwendet und im Mittelalter in vielen Klostergärten angepflanzt. Heute wird Salbei in vielen Gärten und als Topfpflanze auf Balkonen kultiviert. Die Pflanze braucht viel Sonne und einen sandigen Boden. Sie ist pflegeleicht, benötigt verhältnismäßig wenig Wasser und übersteht meist auch Trockenzeiten und harte Winter gut.

Als Arzneimittel werden vor allem die Blätter der Heilpflanze verwendet. Sie enthalten ätherische Öle, in denen sich unter anderem die Substanzen Thujon und Kampfer befinden. Ihr Geruch und Geschmack sind würzig. Seine Heilwirkung verdankt der Salbei nicht nur seinen ätherischen Ölen, sondern auch den Gerb- und Bitterstoffen der Blätter. Sie enthalten darüber hinaus auch einen hohen Anteil an Spurenelementen wie Eisen, Magnesium und Zink.

Folgende Wirkungen von Salbei sind wissenschaftlich belegt:

  • krampflösend
  • schweißhemmend
  • antibakteriell
  • antiviral
  • entzündungshemmend
  • schwach blutzuckersenkend

Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (Herbal Medicinal Products Committee, kurz HMPC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur hat in seiner Monografie „Salvia officinalis L.“ die Wirkung des Heilkrauts bewertet. Demnach bringt Salbei Linderung bei folgenden Beschwerden:

  • übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrose), auch bei Hitzewallungen während der Wechseljahre
  • Sodbrennen, Völlegefühl und Verdauungsprobleme
  • Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie Heiserkeit und Halsschmerzen
  • leichte Entzündungen der Haut
Echter Salbei (Salvia officinalis) im Garten. Zwischen Mai und Anfang Juli blüht die Pflanze. Im Spätsommer kann es zu einer Nachblüte kommen. (Quelle: Martina Unbehauen)

Die Blätter der Salbeipflanze werden in Aufgüssen als Tee, als alkoholischer Extrakt und als Destillat zum Gurgeln und Spülen verwendet. Salbeiextrakte werden in Form von Kapseln, Tabletten, Lutschbonbons, Pastillen, Salben und als ätherisches Öl angeboten. Salbeitee kann lose oder in Beuteln in Apotheken, Reformhäusern und Drogerien erworben werden.

Für den inneren Gebrauch sollten nicht mehr als vier bis sechs Gramm des Heilkrauts täglich verwendet werden. Für Zubereitungen zum Gurgeln und Spülen sollten etwa drei Tropfen des ätherischen Öls in 100 Milliliter Wasser aufgelöst werden.

Bei Halsschmerzen, Heiserkeit, Zahnfleischentzündungen oder Völlegefühl wirkt eine Tasse Salbeitee wohltuend und lindernd. Das Heißgetränk lässt sich leicht selber machen. Hierzu benötigt man etwa 1,5 Gramm getrocknete Salbeiblätter. Diese werden in eine Tasse gelegt und anschließend mit 150 Milliliter kochendem Wasser aufgegossen. Der Tee sollte vor dem Trinken oder Gurgeln etwa zehn Minuten ziehen. Anschließend können Sie ihn mehrmals täglich trinken oder zum Gurgeln verwenden.

Wer den Tee nicht frisch zubereiten will, kann auf abgepackte Beutel zurückgreifen. Die empfohlene Tageshöchstdosis liegt bei sechs Gramm. Das entspricht in etwa einer Menge von vier Tassen.

Um eine Überdosierung und unerwünschte Nebeneffekte zu vermeiden, sollte die innerliche Anwendung von konzentrierten Produkten aus Salbei streng nach dem Beilagenzettel erfolgen und sich nicht über einen längeren Zeitraum erstrecken. Sonst kann es zu Krampfzuständen und Schäden am Nervensystem kommen. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten sich Betroffene daher bei einem Arzt oder Apotheker informieren, worauf bei der Einnahme von Produkten aus Salbeiextrakten zu achten ist. Auch Menschen, die an Asthma oder Allergien leiden, sollten vorab mit dem Arzt klären, ob sie Salbeiprodukte einnehmen dürfen.

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