Nordische Ski-WM

„Verdächtig“: Wirbel um Anzug von deutschem Skisprung-Star


04.03.2025 – 11:59 UhrLesedauer: 2 Min.

Karl Geiger: Der deutsche Skispringer wurde Vierter auf der Normalschanze in Trondheim. (Quelle: IMAGO/Eibner-Pressefoto/Florian Wiegan)

Nach einer monatelangen Ergebniskrise haben Deutschlands Skispringer Erfolge bei der WM in Trondheim gefeiert. Doch um einen DSV-Adler gab es anschließend Diskussionen.

Gerade einmal 3,7 Punkte fehlten Karl Geiger am Sonntag zu WM-Bronze. Nach zwei starken Sprüngen landete der DSV-Adler in Trondheim auf dem vierten Rang. „Man darf uns Deutsche eben nie abschreiben“, sagte Geiger, der auch seit Monaten mit Formschwäche zu kämpfen hat. „Wenn man von allen Seiten Dresche kriegt, ist das nicht einfach. Heute ist ein wichtiger Tag, wir sind belohnt worden“, freute sich der 32-Jährige.

Doch zumindest etwas Dresche folgte auch in den Stunden nach dem Springen. Denn im Ausland wurde der plötzliche Erfolg der DSV-Adler, Andreas Wellinger wurde sogar Zweiter, etwas kritisch beäugt.

Das polnische Medium „sport.pl“ sprach von einem „monströsen Anzug“ und einem „kompletten Skandal“. Die Eurosport-Kommentatoren Igor Błachut und Michał Korościel gaben während der Sendung bereits sarkastische Kommentare von sich. „Ein Mann im Umhang. Wir sehen, dass Karl Geiger seinen Anzug nicht gewechselt hat. Das ist eigentlich ein Schlafsack“, lästerten sie.

Skisprung-Legende Adam Małysz äußerte sich ebenfalls skeptisch. Der Zeitung „Przeglad Sportowy“ sagte er: „Entweder haben wir immer noch ein Schlupfloch in den Regeln und jemand weiß, wie man es umgehen kann, oder ich weiß nicht, was hier los ist. Irgendetwas stimmt hier nicht. Ich meine, das ist doch offensichtlich.“ Auch aus Norwegen gab es eine kritische Stimme. Ex-Springer Andreas Stjernen sagte der Zeitung „Dagbladet“: „Ich stimme zu, dass es verdächtig aussieht.“

Polens Cheftrainer Thomas Thurnbichler ließ sich zumindest eine Andeutung entlocken, die „sport.pl“ unter anderem in Richtung Geigers interpretierte: „Man kann sehen, dass einige Springer einen weiten Anzug haben.“

Der Beschuldigte selbst wies die Vorwürfe von sich. „Ich hatte eine Kontrolle und ich habe sie bestanden“, stellte Geiger klar. Der DSV-Adler richtete den Blick nach vorn, denn schon am morgigen Mittwoch steht das nächste Springen an. „Natürlich können wir da jetzt mit einem breiten Kreuz auftreten“, sagte er. „Die Medaille kann uns keiner mehr wegnehmen – auf der Großen gibt’s nochmal drei zu holen.“

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