
Reformen der Regierung reichen nicht
Bankenchef: „Wir werden wieder mehr arbeiten müssen“
30.12.2025 – 13:11 UhrLesedauer: 1 Min.
Der Bankenverbandschef glaubt, dass es in Zukunft wieder mehr Wirtschaftswachstum geben wird. Doch um das zu erreichen, müsse man Abstriche machen.
Bankenverbandschef Christian Sewing hat von der Bundesregierung schnellere Wirtschaftsreformen gefordert. „Die Regierung hat einiges auf den Weg gebracht. Aber das reicht noch nicht, um das Wachstum langfristig deutlich zu erhöhen“, sagte der Präsident des Bundesverbands deutscher Banken den Zeitungen der Funke-Mediengruppe von Dienstag. Die Bundesregierung müsse den eingeschlagenen Reformkurs entschlossen fortführen und dabei das Tempo erhöhen.
Sewing rechnet mit harten Einschnitten und geht davon aus, dass die Arbeitszeit steigen wird. „Wir müssen uns bewusst sein, dass eine Transformation nicht ohne unangenehme Entscheidungen gelingt, das ist in einer Volkswirtschaft ähnlich wie in einem Unternehmen“, sagte Sewing, der auch Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank ist. „Damit wir auf Dauer wettbewerbsfähig bleiben, müssen wir auch an der einen oder anderen Stelle Abstriche hinnehmen – und wir werden unterm Strich wieder mehr arbeiten müssen.“
In den kommenden zwei Jahren sollte sich das Wirtschaftswachstum beschleunigen, sagte Sewing der Funke-Mediengruppe weiter. „Wir erwarten 2026 ein Wachstum von bis zu eineinhalb Prozent.“ Am Arbeitsmarkt rechnet der Bankenverband mit einer leichten Entspannung und deutlich unter drei Millionen Arbeitslosen, 100.000 weniger als 2025.