Viele Menschen leiden unter der Zeitumstellung. Rund 32 Prozent haben körperliche oder psychische Probleme – vor allem Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Müdigkeit, Einschlafprobleme und Konzentrationsschwierigkeiten gehören zu den häufigsten Beschwerden. Auch depressive Verstimmungen können auftreten, was dazu führt, dass sich am Montag nach der Umstellung mehr Menschen krankmelden.
Um sich besser auf die Umstellung vorzubereiten, hilft es, schon einige Tage vorher schrittweise früher ins Bett zu gehen. Bewegung an der frischen Luft und Tageslicht sind ebenfalls hilfreich.
Der erste Vorschlag zur Zeitumstellung kam von Benjamin Franklin im Jahr 1784. Er schlug damals humorvoll vor, das Sonnenlicht besser zu nutzen, um den Verbrauch von Kerzen zu verringern. Auch im Deutschen Reich gab es Überlegungen dazu, und 1893 wurde die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) per Gesetz eingeführt.
Die erste Sommerzeit kam dann während des Ersten Weltkriegs, um Energie zu sparen. Nach der Ölkrise 1973 führten viele europäische Länder die Zeitumstellung wieder ein. 1996 wurden die Sommerzeiten in Europa vereinheitlicht. Seitdem wird am letzten Sonntag im März auf Sommerzeit und am letzten Sonntag im Oktober auf Winterzeit umgestellt.
Die ursprüngliche Idee hinter der Zeitumstellung war es, Energie zu sparen, indem die Menschen das Tageslicht besser nutzen. Heute weiß man jedoch, dass die Einsparungen minimal sind. Eine Untersuchung der Bundesregierung aus dem Jahr 2005 zeigte, dass zwar abends weniger Licht eingeschaltet wird, aber dafür am kühlen Morgen mehr geheizt wird. Das Ergebnis: Die Einsparungen heben sich gegenseitig auf. Trotzdem hat die Sommerzeit auch positive Effekte. Eine amerikanische Studie zeigte, dass Menschen im Sommer im Schnitt eine halbe Stunde länger draußen aktiv sind und weniger fernsehen.
Technisch stellt die Zeitumstellung kein Problem dar. In Deutschland geben die Atomuhren der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig die exakte Zeit vor. Funkuhren passen sich automatisch an. Die PTB ist gesetzlich beauftragt, die verbindliche Zeit zu verbreiten. Gesundheitsexperten raten bei Schlafstörungen nach der Umstellung von Schlafmitteln ab. Besser seien beruhigende Tees, Entspannungsübungen oder ein warmes Bad.











