Windows 10: Support-Ende verursacht Kosten und Elektroschrott

Verbraucherzentrale fordert klare Regeln

Windows 10: Support-Ende verursacht Kosten und Elektroschrott


15.12.2025 – 13:51 UhrLesedauer: 2 Min.

Der Support für Windows 10 endet: Die Verbraucherzentrale fordert klare Regeln. (Quelle: FG Trade – iStock)

Microsoft zwingt Millionen Windows-Nutzer zur Neuanschaffung eines Computers. Die Folge: Unnötige Kosten und Berge von Elektroschrott. Die Verbraucherzentrale fordert klare Regeln für Update-Zeiträume.

Ursprünglich sollte der kostenlose Sicherheitssupport für das Betriebssystem Windows 10 bereits im Oktober 2025 enden. Wenige Wochen vor dem Stichtag verkündete der Konzern eine Verlängerung um ein Jahr – allerdings nur für registrierte Kunden. Eine Befragung im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zeigt nun die Folgen: 31 Prozent der Windows 10-Nutzer geben an, sich ein neues Gerät anschaffen zu müssen oder bereits gekauft zu haben.

Der Grund: Das neuere Betriebssystem Windows 11 läuft nicht auf allen Geräten. Viele noch funktionstüchtige Computer erfüllen die technischen Anforderungen nicht. „Microsoft hat viele Verbraucherinnen und Verbraucher vor eine schwierige Entscheidung gestellt: Geld für ein neues Gerät ausgeben oder die eigene digitale Sicherheit riskieren“, kritisiert vzbv-Vorständin Ramona Pop laut einer Mitteilung des Verbands.

Besonders brisant: Gut ein Drittel der Befragten (34 Prozent) will Windows 10 laut der Befragung auch ohne Sicherheitsupdates weiternutzen. Ein knappes Viertel (24 Prozent) der aktuellen Nutzer lehnt die einjährige Verlängerung ab, die an die Einrichtung eines Microsoft-Kontos gebunden ist. Somit sind Millionen von Verbrauchern künftig ungeschützt im Netz unterwegs.

Ohne Sicherheitssupport steigt die Gefahr von Hackerangriffen und Schadsoftware erheblich. Sicherheitslücken im Betriebssystem bleiben offen, weil Microsoft keine Updates mehr bereitstellt. Experten warnen seit Monaten vor den Risiken.

Die Verbraucherzentrale kritisiert nicht nur die kurzfristige Kommunikation von Microsoft, sondern auch das grundsätzliche Problem fehlender Standards. „Das Vorgehen von Microsoft hat für eine Menge unnötigen Elektroschrott gesorgt und den Geldbeutel vieler Menschen belastet“, sagt Pop. Besonders ärgerlich sei, dass Windows 10 auf den alten Laptops möglicherweise doch noch ein weiteres Jahr hätte weiterlaufen können.

Die Forderung: Klare Vorgaben von der EU. „Wer sich jetzt ein neues Gerät mit Windows 11 anschafft, muss die Katze im Sack kaufen. Niemand weiß, wie lange der neue Laptop mit Sicherheitsupdates versorgt wird“, so Pop weiter. Support-Zeiträume müssten an die Nutzungsdauer der Geräte angepasst werden.

Auch Verbraucher wünschen sich längere Update-Zeiträume. Im Durchschnitt fordern die Befragten der Umfrage Sicherheitsupdates für zehn Jahre. Die EU-Kommission könnte durch den Cyber Resilience Act (CRA) solche verbindlichen Mindeststandards für den Support digitaler Geräte festlegen.

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