Akne, Neurodermitis und Schuppenflechte: Bei allen diesen Hautbeschwerden kann Salz möglicherweise helfen. Worauf Sie bei der Anwendung achten sollten.

Häufig leiden junge Erwachsene unter einer Problemhaut, aber auch die ältere Generation hat krankheitsbedingt immer wieder Beschwerden. Ein Mittel dagegen ist Salz.

Salz bringt viele Eigenschaften mit, die es für die Hautbehandlung so wertvoll machen: „Salz wirkt reinigend, feuchtigkeitsspendend, desinfizierend und juckreizlindernd“, erklärt Dr. Uta Schlossberger, Hautärztin mit eigener Praxis in Köln.

„Diese Eigenschaften sind unter anderem bei Akne, Neurodermitis und Schuppenflechte (Psoriasis) hilfreich. Daher kann Salz therapiebegleitend eingesetzt werden, etwa in Form von Salzbädern.“

Hautpflege mit Salz, etwa mit Meersalz oder Sole, ist laut der Hautärztin für unreine Haut gut geeignet – sowohl für leichte Hautunreinheiten als auch für Akne. Salz kann aufgrund der entzündungshemmenden Wirkung Rötungen der Haut lindern. Da Salz zudem antibakteriell wirkt, kann bakterienbedingten Hautreaktionen bis zu einem gewissen Maß entgegengewirkt werden.

Der reinigende Effekt von Salz ist bei Mitessern von Vorteil: „Salz, etwa als Salzbad angewendet, lässt die obere Hautschicht etwas aufquellen. Verhornungen und hartnäckige Talgablagerungen können sich so leichter lösen“, erklärt Schlossberger.

„Bei hartnäckigen Verhornungen kann ein Salzpeeling Talg und abgestorbene Hautschuppen entfernen.“ Da die Salzkristalle etwas gröber sind, sollten die Peeling-Partikel immer nur sanft auf der Haut verteilt werden, um Hautverletzungen und zusätzliche Hautrötungen zu verhindern.

(Quelle: privat)

Dr. Uta Schlossberger ist Hautärztin mit eigener Praxis in Köln. Neben der Dermatologie und Venerologie gehören die Bereiche Allergologie, Lasermedizin, Ästhetische Dermatologie und Anti-Aging zu den Schwerpunkten der Fachärztin.

Eine weitere Eigenschaft, die Salz neben einem entzündungshemmenden Effekt mitbringt, ist Juckreizlinderung. Das ist besonders für Neurodermitis-Betroffene und Patienten mit Psoriasis (Schuppenflechte) bedeutsam. Besonders Neurodermitis-Betroffene leiden oftmals so sehr unter dem quälenden Jucken der Haut, dass sie sich blutig kratzen – vor allem nachts.

„Das ist ein Risiko, da durch das Kratzen die Haut verletzt wird und so eine zusätzliche Eintrittspforte für Keime bildet, welche Entzündungen befeuern können. Zugleich ist die Regeneration der Haut erschwert. Das Hautbild verschlechtert sich zunehmend“, erklärt Schlossberger.

Schuppenflechte ist ebenso wie die Neurodermitis eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Bei Psoriasis vulgaris vollzieht sich die Hauterneuerung zu schnell. Bei gesunden Menschen erneuert sich die Oberhaut innerhalb von 28 Tagen. Bei Psoriasis-Betroffenen dauert dies gerade drei bis vier Tage. Das führt dazu, dass sich die „alte“ Haut noch nicht ablösen konnte, wenn die neue bereits nachkommt. Das führt dazu, dass sich die Haut verdickt und silbrig-weiße Schuppen bildet.

Werden diese Schuppen aufgrund von Juckreiz abgekratzt, reißt die zarte neue Haut darunter ein. Es kann zu Blutungen und Entzündungen kommen. „Bei Psoriasis ist Salz therapiebegleitend in Form von Bädern empfohlen, welche die Ablösung der Hautverkrustungen mit unterstützen, den Juckreiz lindern und Entzündungen entgegenwirken können“, erklärt Schlossberger. „Für die Hautpflege kann ergänzend eine Creme mit Salzanteil verwendet werden. Sie wirkt ebenfalls gegen Juckreiz und hilft, Feuchtigkeit in der Haut zu halten.“

Eine Wirk-Garantie von Salz auf die Haut gibt es nicht. Während manchen Bäder und Cremes mit Salz helfen, ihre Hautbeschwerden zu lindern, kann es sein, dass andere Salz nicht gut vertragen und die Haut möglicherweise stärker austrocknet oder gereizt reagiert.

„Hier gilt es auszuprobieren und sich langsam an die Produkte heranzutasten. Bei Salzbädern sollte der Salzgehalt mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden“, rät Schlossberger. „Generell ist es ratsam, die Anwendung von Salz mit dem behandelnden Arzt zu besprechen.“

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