Eine laufende Nase ist für Erkältungsgeplagte nervig. Der Bedarf an Taschentüchern steigt, Durchschlafen ist kaum noch möglich. Was hilft gegen den Schnupfen?

Entzünden sich die Schleimhäute der Nase durch Erkältungsviren, reagiert das Immunsystem mit Schnupfen, um die Erreger loszuwerden. Was aus biologischer Sicht sinnvoll ist, ist für die Betroffenen jedoch eine Qual. Mit diesen Tipps bekommen Sie den lästigen Fließschnupfen in den Griff.

Fließschnupfen ist eine Abwehrreaktion der Nasenschleimhaut auf verschiedene Reize, etwa Erkältungsviren oder Allergene wie Pollen oder Hausstaubmilben. Bei Fließschnupfen ist das Nasensekret stark verflüssigt. Wie Wasser tropft es aus der Nase, sodass man das Taschentuch kaum noch aus der Hand legen kann.

Die gute Nachricht ist: Kann das Sekret ungehindert abfließen, ist das Risiko geringer, dass die Verbindungsgänge zwischen Nase, Rachen und Ohr verstopfen. Denn bleibt die Durchlüftung aus, können sich Krankheitserreger vermehren und beispielsweise eine bakterielle Nasennebenhöhlenentzündung oder eine Mittelohrentzündung die Folge sein. Fazit: Fließschnupfen ist zwar häufig nervig und belastend, doch die natürliche Abwehrreaktion des Körpers ist harmlos.

Fließschnupfen kann verschiedene Ursachen haben. Oft tritt die tropfende Nase im Rahmen einer Erkältung auf. Auch eine Covid-19-Infektion kann Schnupfen als Symptom haben. Bei einer Grippe kann die Nase ebenso laufen. Und auch Allergiker plagen sich häufig mit Fließschnupfen, etwa Heuschnupfenbetroffene oder Menschen, die allergisch auf Tierhaare oder den Kot von Hausstaubmilben reagieren.

Auch mit zunehmendem Alter läuft die Nase aufgrund von Veränderungen von Schleimhaut und Schleimdrüsen oft verstärkt. Temperaturunterschiede können die Nase ebenfalls laufen lassen, etwa wenn man im Winter vom Warmen ins Kalte kommt oder eine heiße Suppe löffelt.

„Wer ganzjährig unter Schnupfen leidet, der von Niesen, geröteten oder geschwollenen Augen oder Juckreiz begleitet ist, sollte an eine Allergie denken und einen Allergietest beim Arzt durchführen lassen“, rät Dr. med. Ivo Grebe, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft „Hausärztlich tätige Internistinnen und Internisten“ des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten e.V. (BDI).

Fließschnupfen ist für viele lästig. Um die Nase zu schonen, ist es bei einer Erkältung, Grippe oder Covid-19-Infektion am besten, dem Körper so weit möglich Ruhe zu gönnen. Das Bett ist ein geeigneter Ort zum Erholen. Schlaf, Wärme und Ruhe unterstützen die Genesung und im Liegen läuft nicht ständig die Nase. Beim Liegen läuft das flüssige Nasensekret über die Verbindungsgänge in den Rachen und weiter in den Magen. Das ist nicht schlimm.

„Viele empfinden es als angenehm, liegen zu können und die Nase – gerade in der Akutphase der Erkältung – mal eine Weile nicht putzen zu müssen“, sagt Grebe. „Damit die Nase über Nacht nicht verstopft, kann man ein abschwellendes Nasenspray vor dem Schlafengehen verwenden. Dieses sollte aufgrund des Gewöhnungseffektes nicht länger als maximal zehn Tage benutzt werden. Stoßlüften kurz vor dem Schlafengehen tauscht verbrauchte Raumluft gegen Frischluft aus und reduziert Staub sowie Krankheitserreger in der Luft.“

Eine weitere Möglichkeit, Schnupfenbeschwerden zu lindern, ist dem Internisten zufolge ein Dampfbad. Die warmen Dämpfe wirken befeuchtend und abschwellend auf die Nasenschleimhäute. Auch kann die Reizung kurzfristig gelindert und die Nasenschleimhäute können durch die Wärme beruhigt werden.

„Wer möchte, kann ätherische Öle aus Pfefferminze oder Kamille oder spezielle Kräutersalben aus der Apotheke ins Wasser geben. Die ätherischen Öle unterstützen ein Abschwellen der Nasenschleimhäute und die Anwendung wird von vielen als wohltuend empfunden“, so Grebe.

„Wer chronische Atemwegserkrankungen hat, etwa Asthma, oder unter Allergien leidet, sollte die Anwendung ätherischer Öle mit seinem behandelnden Arzt abstimmen. Auch bei Kindern ist bei ätherischen Ölen Vorsicht geboten.“

(Quelle: Privat)

Dr. med. Ivo Grebe ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft „Hausärztlich tätige Internistinnen und Internisten“ des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten e.V. (BDI) und Arzt an der Universitätsklinik RWTH Aachen.

Ebenfalls beliebt sind Nasenduschen, um Schnupfen zu lindern. Über die Nasendusche wird Salzwasser in das eine Nasenloch eingebracht, das über das andere Nasenloch wieder abfließt. So sollen Sekret, Staub und Krankheitserreger aus der Nase gespült und die Nasenschleimhäute befeuchtet werden. „Eine Nasendusche kann man machen, wenn es einem guttut“, sagt Grebe.

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