Rätselhaftes Urlaubsmitbringsel
Wie entsteht Bernstein? Das Geheimnis des edlen Strandfunds
Nach einem Sturm am Meer ist die Chance auf Bernstein groß. Doch woraus bestehen die Steine und wie erkennen Sie die Echtheit? Wir klären auf.
Aktualisiert am 27.12.2024 – 10:30 Uhr|Lesedauer: 2 Min.
Bernstein gehört zu den ältesten Gesteinen überhaupt und wird zu Schmuck verarbeitet oder als Heilstein verwendet. Haben Sie sich schon einmal gefragt, was sich hinter Bernstein verbirgt und wie alt die Steine sind? Woraus Bernstein besteht und wo sie welchen finden können, verrät dieser Text.
Bernstein sieht eigentlich nicht wie ein richtiger Stein aus und ist viel zu leicht? Stimmt. Damit irgendwann Bernstein entsteht, muss zunächst Baumharz auf den Boden tropfen. Der Bernstein, den Sie heute in Händen halten, ist vor Jahrmillionen ausgetretenes Baumharz, welches an der Luft schnell aushärtet und nicht selten Pflanzenfasern und kleine Insekten einschließt und für die Ewigkeit konserviert.
Der Bernstein, den wir heute kennen, wurde gebildet, als das Harz im Wasser versank, in tiefere Sedimentschichten gepresst wurde und dort aushärtete. Seine endgültige Form erhält Bernstein durch den Einfluss der Gezeiten und durch Abrieb von Steinen und Sand.
Während verschiedener Epochen der Erdgeschichte kam es zur Ausbildung von fossilen Harzen. Die ältesten Vorkommen werden auf über 300 Millionen Jahre geschätzt. Der meiste Bernstein ist im Tertiär entstanden. Das war vor circa 55 Millionen Jahren, als die Erde auch zunehmend von Säugetieren bevölkert wurde.
Der Baltische Bernstein, den Sie vielleicht im letzten Urlaub am Strand gefunden haben, stammt aus dieser Zeit. In der Dominikanischen Republik angespülter Bernstein ist deutlich jünger, genauer etwa 35 Millionen Jahre alt. Fossile Harze, die älter als eine Million Jahre alt sind, dürfen sich Bernstein nennen.
Bernstein kommt überall vor, die Polarregion ausgenommen. Die südliche Ostsee ist ein gutes Revier für „Schatzsucher“. Der Baltische Bernstein wird vorwiegend auf Rügen, auf Hiddensee, auf Usedom oder auf dem Darß gefunden. Auch Globetrotter können auf Bernstein treffen, und zwar in Italien, Mexiko, Kanada oder auch in Japan.
Sie wissen nicht, ob die Mitbringsel aus dem letzten Urlaub echter Bernstein sind? Dann hilft ein kleiner Trick: Reiben Sie den Stein an einem Wolltuch und laden ihn damit elektrostatisch auf. Bei Bernstein funktioniert es und er wird anschließend Papierschnipsel wie ein Magnet anziehen.