Pädokrimineller kommt vor Gericht
„White Tiger“ muss sich 204 Straftaten stellen
Aktualisiert am 09.12.2025 – 12:02 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Internetkriminelle „White Tiger“ soll über 30 Kinder zu selbstverletzendem Verhalten und sogar zum Suizid getrieben haben. Nun wird ihm der Prozess gemacht.
Die Verhandlung gegen den als „White Tiger“ bekannten, mutmaßlichen Pädokriminellen beginnt am 9. Januar in Hamburg, wie das Gericht mitteilte. Der 21-Jährige steht unter Mordverdacht.
Die Hauptverhandlung wird vor einer Jugendkammer des Landgerichts eröffnet. Sie findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Hintergrund ist eine entsprechende Vorschrift im Jugendgerichtsgesetz.
Dem Deutsch-Iraner aus Hamburg wird vorgeworfen, im Internet über 30 Kinder und Jugendliche zu Selbstverletzungen und zum Selbstmord überredet zu haben. Insgesamt werden dem Mann 204 Straftaten vorgeworfen. Der 21-Jährige soll sie zwischen Januar 2021 und September 2023 begangen haben.
Gegenstand der Anklage sind laut Staatsanwaltschaft unter anderem ein Mord und fünf versuchte Morde, jeweils verübt in mittelbarer Täterschaft.
Die Taten soll der Mann aus sexueller Motivation begangen haben. Zusammen mit weiteren Cyberkriminellen soll der Mann Minderjährige im Alter von 11 bis 15 Jahren im Internet zu Gewalt gegen sich selbst gezwungen haben. Dabei soll er in sozialen Medien besonders verletzliche Kinder emotional von sich abhängig gemacht haben, um die von ihm initiierte starke Verbundenheit unter anderem für die Erstellung kinder- und jugendpornografischer Aufnahmen auszunutzen.
Die betroffenen Kinder stammen dabei nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus England, Kanada und den USA. Ein 13-jähriger Junge aus den Vereinigten Staaten wurde früheren Angaben zufolge in den Selbstmord getrieben, eine 14-jährige Kanadierin habe ebenfalls versucht, sich umzubringen. Von den deutschen Opfern stammen laut den Behörden zwei aus Hamburg und eines aus Niedersachsen.
Die Beschuldigten sollen von den Kindern immer drastischere Inhalte gefordert haben. In Livechats sollen sich die Kinder deshalb stark verletzt oder sexuelle Handlungen an sich durchgeführt haben, während der 21-jährige „White Tiger“ das gefilmt haben soll. Im Anschluss soll er ihnen mit der Veröffentlichung gedroht haben, sollten sie nicht noch gravierendere Selbstverletzungen vor laufender Kamera zufügen.
Für den Prozess sind insgesamt 82 Hauptverhandlungstermine anberaumt. Er soll bis Dezember nächsten Jahres gehen.










