Vor der Länderspielpause meldet sich der 1. FC Köln in der 2. Liga zurück. Der FC findet zu einer neuen Ernsthaftigkeit, die es im Aufstiegskampf braucht.

Weniger Spektakel kann manchmal gut für das Punktekonto sein. Diese Lehre hat der 1. FC Köln am Samstag gegen den SSV Ulm erfolgreich umgesetzt. Die Geißböcke hatten in den Vorwochen die Gegner phasenweise überrannt, dabei aber entweder vergessen die nötigen Tore zu schießen oder die nötigen Gegentore zu verhindern.

Gegen Ulm war das anders. Freilich tat der Gegner dem FC den Gefallen, bereits nach 20 Minuten eine Rote Karte zu kassieren. So etwas hilft, wenn man bereits führt und fortan das Spiel kontrollieren kann. Dennoch war der SSV eine gute Probe aufs Exempel, denn keine Mannschaft geht härter und erfolgreicher in die Zweikämpfe und testet damit die Standhaftigkeit ihrer Gegenspieler als die Ulmer.

Insofern konnte der FC sich am Samstag eines Tests unterziehen. Denn die Mannschaft von Gerhard Struber hatte sich vorgenommen, die Fehler der vergangenen Wochen nicht zu machen. Und tatsächlich: Es gelang über weite Strecken der Partie. In beiden Halbzeiten machte der FC sofort Druck und erzielte jeweils ein Tor. Nach der Pause hielt man zudem die Intensität so hoch, dass Ulm nie auch nur in die Nähe des Anschlusstores kam.

Letzteres war nötig, weil genau das in der ersten Halbzeit während einer Viertelstunde nicht gelungen war. Genau diese Phase war noch einmal Anschauungsunterricht, was Gerhard Struber hinterher mit den Worten meinte: „Bei uns steht und fällt sehr viel mit der Intensität. Das ist unser Schlüssel, damit wir zu drei Punkten kommen.“

Am Samstag gelang es, und weil die beste Offensive der Liga überdies zum zweiten Mal zu Null spielte, gab es auch noch einen Schub für das Selbstvertrauen der Defensive. Ein Blick auf die Tabelle zeigt zudem, wie wichtig dieser Sieg tabellarisch war. Die Geißböcke sind wieder in Schlagdistanz zu den Topteams der Liga. In einer engen Liga beginnt nun die Phase bis Weihnachten, in der sich herauskristallisiert, wer seine Leistungen stabilisieren kann.

Genau diese Stabilisierung war das Kölner Ziel. Das bedeutet keinesfalls, dass die Geißböcke von nun an auf Spektakel verzichten werden. Doch wer aufsteigen will, braucht ein gewisses Maß an Balance. Und diese ist im Normalfall das beste Mittel, um das Punktekonto zu füllen.

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