Juckreiz, Schuppen und plötzlicher Haarausfall: Möglicherweise steckt hinter den Beschwerden ein Kopfpilz.

Auf der Kopfhaut zeigt er sich meist in kreisrunden, kahlen Stellen. Je früher der Pilz erkannt und bekämpft wird, desto schneller regenerieren sich die Haare.

Überträger des Kopfpilzes sind oft Tiere wie Katzen, Hunde, Hasen, Meerschweinchen und Hamster. Doch auch von Mensch zu Mensch ist eine Ansteckung möglich. Wie Sie Kopfpilz erkennen und was hilft.

Bei Kopfpilz, medizinisch Tinea capitis, handelt es sich um einen Pilzbefall der Kopfhaut. Verursacht wird die Pilzerkrankung durch Fadenpilze (Dermatophyten). Kopfpilz ist ansteckend. Häufig sind es Tiere, welche den Pilz übertragen, etwa Hunde, Katzen, Hasen, Meerschweinchen oder Hamster. Durch Streicheln gelangen die Pilzsporen zum Menschen.

Auch von Mensch zu Mensch ist eine Ansteckung möglich, beispielsweise über gemeinsam benutzte Haarbürsten, Rasierapparate, Handtücher, Kleidung, Mützen oder über Autositze und Püschtiere.

„Kinder sind besonders oft von Tinea capitis betroffen. Doch auch Erwachsene können Kopfpilz bekommen – häufig sind es Tierhalter sowie Menschen, die mit Tieren arbeiten“, sagt Dr. Uta Schlossberger, Hautärztin aus Köln. „Kopfpilz trifft Männer und Frauen gleichermaßen.“

Besiedeln Dermatophyten die Kopfhaut, zeigt sich das zuerst durch Rötung, Entzündung und Juckreiz. Aufgrund des Pilzbefalls werden die Haare spröde und brechen schließlich ab. Es bilden sich kreisrunde, kahle Stellen auf dem Kopf, die gräuliche Schuppen aufweisen.

Der Haarverlust ist auf den Entzündungsprozess zurückzuführen. Die Haarwurzeln nehmen Schaden und die Haare lösen sich aus der Kopfhaut. Je stärker sich der Pilz ausbreitet, desto mehr Haare werden in Mitleidenschaft gezogen.

(Quelle: privat)

Dr. Uta Schlossberger ist Hautärztin mit eigener Praxis in Köln. Neben der Dermatologie und Venerologie gehören die Bereiche Allergologie, Lasermedizin, Ästhetische Dermatologie und Anti-Aging zu den Schwerpunkten der Fachärztin.

Nicht nur der Kopf kann von einem Pilz betroffen sein, sondern auch andere behaarte Körperstellen wie Augenbrauen, Wimpern und der Bart“, weiß die Hautärztin. „Männer sollten daher auch ihren Bart im Blick behalten.

Plötzliche Entzündungen der Haut unter dem Bart, Jucken Schuppenbildung oder Krustenbildung sollten immer dermatologisch abgeklärt werden. Das gilt auch für andere Hautveränderungen am Körper.“

Behandelt wird Tinea capitis mit Antipilzmitteln, sogenannten Antimykotika. Da es auf der behaarten Kopfhaut oft nicht einfach ist, Cremes aufzutragen, kommen in der Regel Shampoos und Lösungen zur Anwendung, etwa mit den Wirkstoffen Terbinafin oder Itraconazol.

Bei besonders schwerem Pilzbefall der Kopfhaut werden Tabletten verabreicht, manchmal auch Spritzen. Bedeutsam ist, dass die Tinea capitis-Therapie nach Anweisungen des Hautarztes durchgeführt und nicht zu früh beendet wird. Sind nicht alle Pilzsporen abgetötet, kann sich der Kopfpilz erneut entwickeln. Die Behandlung von Kopfpilz kann bis zu mehreren Monaten dauern.

„Wichtig ist, dass Kopfpilz so früh wie möglich diagnostiziert und behandelt wird. Sonst kann es passieren, dass die kahlen Stellen am Kopf dauerhaft bestehen bleiben. Sogar Narbenbildung der Kopfhaut ist möglich“, sagt Schlossberger.

„In schwereren Fälle kann es ratsam sein, lange Haare kurz zu schneiden, um den Behandlungserfolg zu verbessern und das Risiko für einen erneuten Befall durch zurückbleibende Sporen zu senken. Wichtig ist, dass Sie Ihrem Frisör bei der Terminvereinbarung mitteilen, dass Sie an Kopfpilz erkrankt sind und das Vorgehen vor dem Besuch im Geschäft besprechen.“

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