Trotz seines hohen Kohlenhydratgehalts ist Brot bei Diabetes keineswegs tabu. Es kommt auf die Sorte an. Welches Brot bei Diabetes am besten geeignet ist.
Zum Frühstück, als Pausensnack oder auch zum Abendessen: Brot steht hierzulande bei den meisten Menschen täglich auf dem Speiseplan. Es gehört zu den Grundnahrungsmitteln, was aus gesundheitlicher Sicht durchaus zu befürworten ist – sofern es sich nicht gerade um überzuckertes Weißbrot handelt.
Insbesondere bei Diabetes Typ 2 und anderen Krankheiten, die durch Übergewicht und eine allzu hochkalorische Kost begünstigt werden, ist die Wahl des richtigen Brotes von Bedeutung. Sie kann sogar dazu beitragen, die Erkrankung in den Griff zu bekommen.
Bei Diabetes Typ 1 gelten teils andere Ernährungsempfehlungen als bei Typ-2-Diabetes. Menschen mit Diabetes Typ 1 können in der Regel alle Lebensmittel zu sich nehmen, die auch bei nicht erkrankten Personen auf dem Speiseplan stehen – einschließlich Brot.
Für Typ-1-Diabetikerinnen und -Diabetiker gilt es, beim Verzehr von Brot vor allem eines zu beachten: Sie sollten den Kohlenhydratgehalt ihrer Brotmahlzeit möglichst genau berechnen können. Nur so wissen sie, welche Insulindosis sie sich verabreichen müssen, damit ihr Körper den enthaltenen Zucker verwerten kann. Da der Körper bei Diabetes Typ 1 selbst kein Insulin bilden kann, riskieren sie sonst eine Überzuckerung.
Normalerweise werden Menschen mit Diabetes im Umgang mit Insulin geschult. Dabei lernen sie auch, wie sie Insulin richtig anwenden und die Behandlung an ihre Ernährung und ihren Lebensstil anpassen.
Abgesehen davon ist für Personen mit Typ-1-Diabetes – ebenso wie für im Grunde alle Menschen – eine ausgewogene Ernährung empfehlenswert, die das Risiko für Übergewicht und Volkskrankheiten wie Bluthochdruck senkt.
Im Hinblick auf Brot sind dabei vor allem drei einfache Regeln zu beachten: Das Brot sollte
- aus Vollkorngetreide bestehen,
- keinen zugesetzten Zucker enthalten und
- möglichst arm an Salz sein.
Getreideprodukte aus Vollkorn sind gesünder als solche aus Weißmehl, weil sie mehr Ballaststoffe und weniger einfach verwertbare Kohlenhydrate enthalten. Ballaststoffe sorgen dafür, dass der Blutzucker nach dem Essen langsamer ansteigt und das Sättigungsgefühl länger anhält. Zucker und leicht verwertbare Kohlenhydrate hingegen führen zu einem rasanten Anstieg des Blutzuckerspiegels und machen nicht lange satt.
Aus diesen Gründen ist zuckerarmes Vollkornbrot auch bei Diabetes Typ 2 zu bevorzugen. Für Personen mit Typ-2-Diabetes gelten im Prinzip die gleichen drei „Brot-Regeln“ wie bei Typ 1. Für sie ist eine ballaststoffreiche, zuckerarme Kost oftmals sogar besonders wichtig, weil diese dabei helfen kann, Übergewicht abzubauen und den Blutzucker zu stabilisieren.
Eine unausgewogene Kost, übermäßiges Körperfett und ein Mangel an Bewegung gehören in den meisten Fällen zu den Ursachen der Stoffwechselerkrankung, die sich durch einen zu hohen Blutzuckerspiegel äußert. Gelingt es, den genannten Ursachen entgegenzuwirken und den Blutzucker zu senken, kann das zur Normalisierung des Stoffwechsels beitragen.
Im besten Fall besteht dann sogar die Chance, die Krankheit ohne Medikamente – oder mit einer geringeren Dosis an Medikamenten – unter Kontrolle zu bringen.
In manchen Fällen ist auch bei Typ-2-Diabetes eine Insulintherapie nötig. Die Betroffenen müssen dann ebenfalls lernen, den Kohlenhydratgehalt ihrer Mahlzeiten zu berechnen und ihre Insulindosis darauf abzustimmen.
Wie bei allen Nahrungsmitteln gilt auch für Brot: Ein Übermaß daran ist unzuträglich. Insgesamt sollte nur so viel Brot auf den Teller kommen, dass der eigene Tagesbedarf an Nahrungsenergie (Kalorien) nicht überschritten wird. Falls Abnehmen im Rahmen der Diabetesbehandlung notwendig ist, sollte die aufgenommene Kalorienmenge unter dem Bedarf liegen.
Außerdem spielt der Brotbelag eine Rolle: Zuckrige und allzu fettige Beläge sind zu meiden. Besser sind salz- und zuckerarme Beläge und Aufstriche, die wertvolle Nährstoffe und nicht zu viel (beziehungsweise eine moderate Menge gesundes) Fett enthalten. Körniger Frischkäse mit frischem Gemüse wie Gurken und/oder Tomaten beispielsweise ist eine bessere Wahl als fettige und salzreiche Wurst.
Wie genau das Frühstücks-, Pausen- und/oder Abendbrot bei Diabetes idealerweise gestaltet sein sollte, lässt sich allerdings nicht pauschal sagen. Vielmehr sollten Betroffene ihren Speiseplan individuell auf ihre Vorlieben und Bedürfnisse abstimmen, damit sie langfristig gut und gesund damit leben können. Bei der Zusammenstellung des Speiseplans kann eine professionelle Ernährungsberatung helfen. Bei der Suche nach einer entsprechenden Anlaufstelle kann die Hausärztin oder der Hausarzt unterstützen.