Strikter Verzicht auf Kuchen ist bei Diabetes oft unnötig. Lesen Sie, welche Sorten zu bevorzugen sind und was im Hinblick auf Süßes noch zu beachten ist.
Weißmehl, viel Zucker, Butter, Eier, vielleicht auch noch Sahne: Die Hauptzutaten klassischer Kuchen und Torten gelten nicht gerade als gesund – erst recht nicht für Menschen, die mit einer Stoffwechselerkrankung wie Diabetes leben.
Diabetes spricht aber nicht zwingend gegen den gelegentlichen Genuss eines Stückes Kuchen. Wichtig ist, dass der Speiseplan insgesamt klug gestaltet ist. Außerdem spielt die Wahl der Kuchensorte eine Rolle.
Beim Diabetes Typ 1 gelten teils andere Ernährungsempfehlungen als beim Typ-2-Diabetes. Auch in Bezug auf Kuchen und Süßspeisen gibt es Unterschiede.
Menschen mit Diabetes Typ 1 können in der Regel alle Lebensmittel zu sich nehmen, die auch bei Stoffwechselgesunden auf dem Speiseplan stehen – einschließlich Kuchen. Entscheidend ist dabei aber, dass die Erkrankten sich ausreichend Insulin verabreichen, damit ihr Körper den im Kuchen enthaltenen Zucker aufnehmen kann. Da ihr Körper selbst kein Insulin bilden kann, riskieren sie andernfalls eine Überzuckerung.
Konkret bedeutet das: Wer Diabetes Typ 1 hat, darf Kuchen essen. Davor gilt es aber, den Kohlenhydratgehalt des Kuchens möglichst genau zu berechnen und die Insulindosis darauf abzustimmen. Bei Backmischungen und Fertigkuchen aus dem Supermarkt steht die Menge der enthaltenen Kohlenhydrate auf der Verpackung, was die Berechnung erleichtert. Dennoch gibt es gute Gründe, Kuchen lieber selbst zu backen – mehr hierzu erfahren Sie im nächsten Kapitel.
Gut zu wissen: Normalerweise werden Menschen mit Diabetes im Umgang mit Insulin geschult. Dabei lernen sie auch, wie sie Insulin richtig anwenden und die Behandlung an ihre Ernährung und ihren Lebensstil anpassen.
Bei Diabetes Typ 2 ist Kuchen ebenfalls nicht grundsätzlich untersagt. Für Betroffene ist es aber empfehlenswert, mit Kuchen und anderen zuckrigen und/oder fettigen Speisen und Getränken sparsam umzugehen: Eine allzu hochkalorische Kost begünstigt (zusammen mit einem Mangel an Bewegung) Übergewicht, welches oftmals die Ursache (oder eine der Ursachen) der Erkrankung ist.
Eine Gewichtsabnahme kann sich bei Diabetes Typ 2 wiederum günstig auf den Blutzuckerspiegel auswirken und das Risiko für Begleit- und Folgeerkrankungen senken und gilt somit als wichtiger Bestandteil der Therapie. Und um erfolgreich abzunehmen, ist eine gesunde Ernährungsweise – einschließlich eines maßvollen Umgangs mit Fettem und Zuckrigem – meist unumgänglich.
Wie oft eine Person mit Diabetes Typ 2 Kuchen essen darf und wie viele Portionen es dann sein dürfen, lässt sich aber nicht pauschal sagen. Das hängt unter anderem von ihrem individuellen Gewicht, ihrem sonstigen Speiseplan und ihrem Bewegungspensum ab – und natürlich von der Art des Kuchens.
In vielen Kuchensorten steckt so viel Nahrungsenergie, dass sie das Abnehmen erschweren. Bereits ein Stück Brownie kann locker über 400 Kilokalorien liefern, sättigt jedoch für gewöhnlich nicht beziehungsweise nicht lange. Wenn der „falsche“ Kuchen auf den Teller kommt, ist der Tagesbedarf an Energie also schnell erreicht oder sogar überschritten, was der Gewichtsabnahme natürlich zuwiderläuft.
Insbesondere bei Typ 2 Diabetes lohnt es sich somit, bei der Wahl des Kuchens aufzupassen: Hochkalorische und wenig sättigende Kuchenklassiker wie Marmorkuchen, Bienenstich und Käsekuchen, in denen reichlich Weißmehl, Butter und Zucker steckt, sind eher zu meiden.
Geeigneter sind fett- und zuckerärmere Kuchensorten wie zum Beispiel ein Obstkuchen mit Hefeteig aus Vollkornmehl. Zum einen ist sein Kaloriengehalt geringer. Zum anderen sättigt er aufgrund seines höheren Ballaststoffgehalts und geringeren Zuckergehalts besser.
Aber auch klassische Kuchensorten lassen sich oftmals gesünder und kalorienärmer zubereiten, wenn man das Rezept abwandelt. Entsprechende Ideen dazu finden sich im Internet zur Genüge. Grundsätzlich ist es dabei sinnvoll, weniger Zucker zu verwenden und den Gehalt an Ballaststoffen zu erhöhen – etwa durch den Einsatz von Vollkornmehl, Nüssen und Obst sowie fettarmen Milchprodukten (oder pflanzlichen Alternativen).