Welche Rolle spielte Jürgen Klopps Frau Ulla?

Trainer in Dortmund, Ikone in Liverpool – und jetzt ein Job beim Red-Bull-Konzern. Jürgen Klopp wird ab 2025 neue Wege gehen. Kollidiert das mit seinem Privatleben?

„Mir geht die Energie aus“, sagte Jürgen Klopp Anfang des Jahres. Er sehe die Tanknadel langsam nach unten gehen, brauche „eine Pause“. Der Fußballtrainer verkündete damit sein Ende als Trainer des FC Liverpool. Im Mai war es dann so weit: Klopp verabschiedete sich aus England und machte offiziell, nun erst einmal die Zeit im Privaten mit seiner Familie nutzen zu wollen. Von mindestens einem Jahr Pause sprach der 57-Jährige.

Doch jetzt wird bekannt: Seine Auszeit dauert nicht zwölf, sondern nur rund sieben Monate. Ab dem 1. Januar 2025 wird er Fußballchef beim Red-Bull-Konzern. Mehr dazu lesen Sie hier. Wie konnte es dazu kommen?

Schon im Januar 2024 sagte Klopp, er habe lange über seine Entscheidung nachgedacht und darüber auch immer wieder intensiv mit seiner Ehefrau Ulla gesprochen. Sie spielte bereits 2022 eine wichtige Rolle, als Klopp den Vertrag bei Liverpool verlängerte.

„Ulla will bleiben. Also, was tust du als guter Ehemann, wenn die Frau bleiben will? Du bleibst“, hatte Jürgen Klopp im April 2022 gesagt, als er seinen Vertrag bis 2026 verlängerte. Im Januar 2024 schien die Situation ernster, Klopp benötigte eine Auszeit. Seine Frau habe dafür volles Verständnis, wie er in einem ausführlichen Interview berichtete. Ulla sei von Beginn an in die Entscheidung involviert gewesen.

Klopp sagte: „Ich habe es ihr erklärt, so wie ich es jetzt euch erkläre, vielleicht mit mehr privaten Details. Aber ansonsten war es sehr ähnlich.“ Dem fügte er an: „Natürlich will Ulla, dass es mir gut geht.“ Sie habe schnell verstanden, dass sich Klopp absolut darüber im Klaren sei, dass er aufhören möchte. „Sie weiß, dass ich solche Dinge nicht auf die leichte Schulter nehme. Sie freut sich für mich, dass ich mit der Entscheidung zufrieden bin“, so der Coach weiter.

So auch jetzt? Klopp ist bekannt dafür, zu betonen, wie wichtig ihm die Familie ist, welche große Rolle seine Frau in seiner Karriere spielt. Jürgen Klopp und die Kinderbuchautorin Ulla Sandrock sind seit 2005 verheiratet. Beide brachten jeweils einen inzwischen erwachsenen Sohn mit in die Beziehung. Der Sohn von Ulla machte das Paar im vergangenen Jahr zu Großeltern.

Klopps zweite Ehefrau hält sich großenteils aus der Öffentlichkeit heraus. Hin und wieder unterstützte sie ihren Mann im Stadion, feuerte ihn an, besuchte mit ihm Events. Das war während seiner Zeit bei Mainz 05 der Fall, genauso wie bei Borussia Dortmund und beim FC Liverpool.

Ulla Klopp hat laut ihrer Autorinnenbiografie bei Amazon lange als Pädagogin mit Kindern gearbeitet und ein Internat in Nairobi geleitet. Sie veröffentlichte mit Dietmar Brück mehrere Kinderbücher der Reihe „Tom und der Zauberfußball“.

In diesem Sommer ging es für das Ehepaar in die Sonne – auf Mallorca besitzen die Klopps eine Familienresidenz. Sie sprachen öffentlich über das Bauprojekt, gaben an, die Finca ausbauen zu wollen und so zu gestalten, dass sie als Rückzugsort ihren Ansprüchen genügt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Klopps neuer Job dürfte seinen persönlichen Beitrag an dem Projekt erschweren. Ab nächstem Jahr wird der gebürtige Stuttgarter viel in der Welt unterwegs sein: Zu dem Fußballkosmos von Red Bull gehören Bundesligist RB Leipzig, der österreichische Klub Red Bull Salzburg, der englische Zweitligist Leeds United, die New York Red Bulls, Red Bull Bragantino aus Brasilien und der japanische Klub Omiya Ardija. Ob seine Frau Ulla auf Klopps Reisen quer über den Globus immer dabei sein wird, darf angezweifelt werden.

Mit Ulla an seiner Seite fühle sich der Erfolgscoach immer zu Hause, sagte er vergangenes Jahr im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen“: „Heimat, das sind für mich verschiedene Orte. Das ist personengebunden und ortsgebunden zugleich. Heimat ist für mich immer da, wo sich meine Frau wohlfühlt, weil ich einfach in ihrer Nähe sein will.“ Ob dieser Heimatbegriff ab Januar auf die Probe gestellt wird, bleibt abzuwarten.