Entscheidung steht

„Erstaunen bis Verärgerung“: Gema-Dilemma auf dem Weihnachtsmarkt


14.11.2024 – 15:31 UhrLesedauer: 2 Min.

Große Weihnachtspyramide vor der Burg Dankwarderode (Archivbild): Für den Braunschweiger Weihnachtsmarkt gibt es keinen passenden Gema-Tarif. (Quelle: IMAGO/Norbert Neetz/imago)

Bis zuletzt hatten die Organisatoren des Braunschweiger Weihnachtsmarkts versucht, sich mit der Gema auf einen passenden Tarif zu einigen. Was bleibt, ist das altbekannte Problem.

Auch in diesem Jahr muss der Weihnachtsmarkt in der Braunschweiger Innenstadt ohne das traditionelle Musikprogramm auskommen. Entsprechende Gespräche mit der Gema, die die Nutzungs- und Urheberrechte von Musikern verwaltet und für das Abspielen von Musik entsprechende Kosten erhebt, liefen bis vor Kurzem, seien allerdings nicht von Erfolg gekrönt gewesen.

Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Stadtmarketing GmbH, erklärte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz zum Weihnachtsmarkt 2024: „Leider ist das Verfahren mitten im Prozess vonseiten der Gema abgebrochen worden.“ Bedeutet: Auch in diesem Jahr gibt es keinen passenden Tarif für die Veranstaltung rund um die Stände am Dom St. Blasii und auf dem Platz der Deutschen Einheit.

Bereits vor Wochen hatte das Braunschweiger Stadtmarketing auf t-online-Nachfrage erklärt, dass von der Gema für den Weihnachtsmarkt seit 2022 ein Tarif für Stadtfeste angesetzt werde. Dieser sehe eine tageweise Abrechnung nach der Gesamtveranstaltungsfläche vor. Die Kosten für Live-Musik lägen bei einer Summe zwischen 25.000 und 30.000 Euro und wären damit rund 18.000 Euro höher als noch vor zwei Jahren. Dies sei finanziell „schlicht nicht darstellbar“, hieß es seinerzeit.

Das Vorgehen der Gema sei von den Organisatoren mit Verwunderung zur Kenntnis genommen worden, erklärt Marketingchef Leppa. Von „Erstaunen bis Verärgerung“ sei alles dabei gewesen. Nun stehe man vor dem „gleichen Problem wie im letzten Jahr“.

Auch da hatte man bereits auf die fast täglichen Auftritte von Chören und Musikgruppen verzichten müssen. „Wir hoffen sehr, dass es in den nächsten Jahren eine Lösung gibt“, ergänzte Leppa, schob aber hinterher: „Versprechen kann ich nichts.“

Verderben lasse man sich die Weihnachtsstimmung durch die geplatzten Gespräche nicht. So gebe es auch in diesem Jahr weitere musikalische Angebote. Auf die Musik des Bläserensembles zur Eröffnung am 27. November müssen die Besucher genauso wenig verzichten, wie auf die Weihnachtskulturwoche innerhalb des Doms. Dort kann man vom 14. bis 22. Dezember „ganz intensiv Musik genießen“, sagte Leppa.

Wie im Vorjahr gibt es außerdem Gema-freie Musik in Kooperation mit dem Staatstheater. Dort trete unter anderem ein Kinderchor auf. „Gute Stimmung“ sei daher trotz allem garantiert, so Leppa. Beschwerden habe es trotz des fehlenden täglichen Musikprogramms schließlich auch im vergangenen Jahr nicht gegeben.

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