Alice Weidel trifft in einem TV-Duell auf Parteigründerin Sahra Wagenknecht. Die AfD-Chefin sieht eine Gelegenheit „lagerübergreifend“ Lösungen zu suchen. Wagenknecht setzt einen anderen Akzent.

Sie gelten als zwei der kontroversesten Politikerinnen Deutschland: Am heutigen Mittwoch werden AfD-Chefin Alice Weidel und BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht sich erstmals vor TV-Kameras duellieren. Themen sollen Migration, Wirtschafts- und Sozialpolitik sowie Ukraine-Krieg und Nahostkonflikt sein.

Doch wo genau kann man das Duell sich anschauen und was sagen die beiden Politikerinnen im Vorfeld zu der Debatte? t-online beantwortet die wichtigsten Fragen:

Das Duell wird von dem Nachrichtensender Welt ab 18 Uhr übertragen. Im Anschluss ist die Diskussion auch in der Mediathek des Senders abrufbar. Direkt im Anschluss folgt auf dem Sender auch noch eine Analyse der Debatte: Zu Gast sind dabei die stellvertretende Chefredakteurin des „Spiegel“, Melanie Amann, sowie die Journalistinnen Anna Schneider („Welt“) und Mariam Lau („Zeit“).

Die AfD-Chefin sagte vor der Debatte, sie sei nicht auf Streit aus. „Ich glaube nicht, dass es einen Anlass gäbe, überhaupt in irgendeiner Form konfrontativ zu sein“, sagte Weidel auf die Frage, ob das Duell mit Wagenknecht aus ihrer Sicht eher konfrontativ oder kuschelig werde. „Ich glaube, dass man mit jedem politischen Mitbewerber fair umgehen muss.“

Die Probleme in Deutschland bekomme man nicht mehr gelöst, wenn man nicht lagerübergreifend über Lösungen diskutiere. „Man kann nur zu einer ganzheitlichen Lösung kommen, lagerübergreifend, indem man sich endlich mal unterhält und sich nicht irgendwie mit komischen Brandmauern und Verbotsanträgen überzieht“, sagte Weidel.

Auch Wagenknecht sagte auf Nachfrage zu dem geplanten TV-Duell: „Ich finde es vernünftig und richtig, sich mit der AfD inhaltlich auseinanderzusetzen.“ Sie sei zuversichtlich, dass sie mit Weidel sachlich streiten werde und „die Unterschiede vielleicht auch für viele Wählerinnen und Wähler auch deutlicher werden“. Man tue der AfD einen Gefallen, wenn man sich um die Auseinandersetzung drücke.

Der Antrag im Bundestag für ein AfD-Verbotsverfahren sei „der dümmste Antrag dieses Jahres, vielleicht der dümmste Antrag dieser Legislatur“, sagte die Vorsitzende des Bündnis Sahra Wagenknecht.

Durch die Diskussion führt der Chefredakteur des Nachrichtensenders, Jan Philipp Burgard. Der 39-Jährige leitet seit 2021 den Sender. Zuvor war er zwischen 2017 und 2021 USA-Korrespondent und stellvertretender Leiter des Studios in Washington der ARD. In dieser Zeit schrieb er auch zwei Bestseller über das Land.

Zuvor hatte Burgard bei Welt auch das Duell zwischen dem Thüringer CDU-Chef Mario Voigt und dem AfD-Landeschef Björn Höcke moderiert, damals allerdings gemeinsam mit der Chefmoderatorin Tatjana Ohm.

Man verstehe sich auch als Medium „für brisante Debatten“, sagte Burgard im Vorfeld der Debatte. „Das haben wir unter anderem mit unserem TV-Duell Höcke gegen Voigt gezeigt. Mit dem Duell Wagenknecht gegen Weidel möchten wir den Zuschauern ermöglichen, sich über die beiden derzeit umstrittensten und gleichzeitig erfolgreichsten Politikerinnen Deutschlands eine eigene Meinung zu bilden“, sagt Burgard.

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