Was wir über den Anschlag am Bondi Beach wissen

Vater und Sohn begingen Tat

In diesem Punkt tappen die Ermittler noch im Dunkeln

Aktualisiert am 15.12.2025 – 10:20 UhrLesedauer: 3 Min.

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Im Video: Mann entwaffnet Täter bei Angriff auf den Bondi Beach (Quelle: Social Media)

Bei dem Angriff in Sydney handelt es sich offiziellen Angaben zufolge um einen Terrorakt gegen die jüdische Gemeinde. Immer mehr Details werden bekannt.

Bei einem Terroranschlag auf ein jüdisches Fest am weltberühmten Bondi Beach in der australischen Metropole Sydney sind viele Menschen getötet und verletzt worden. Immer mehr Details werden bekannt. Doch zum Motiv haben sich bislang noch keine konkreten Erkenntnisse ergeben. Ermittler gehen jedoch von einer möglichen islamistischen Radikalisierung der beiden Täter aus. Auch die Frage nach möglichen Mittätern ist nach wie vor ungeklärt.

Die Polizei gibt die Zahl der Toten mit 16 an. 14 seien am Tatort gestorben, eine 10-Jährige und ein 40-Jähriger im Krankenhaus. 42 Menschen, darunter vier Kinder, kamen nach Polizeiangaben nach dem Angriff in Krankenhäuser. Die Zahl der Verletzten, die weiter stationär behandelt werden, gibt die Polizei mit 40 an. Fünf Verletzte sind in einem kritischen Zustand. Mindestens ein Israeli und ein Franzose sind nach Angaben der Außenministerien der Länder unter den Toten.

Die Polizei geht von zwei Attentätern aus. Einer der Schützen, ein 50-jähriger Mann, wurde am Tatort von der Polizei erschossen. Der andere, ein 24-Jähriger, sei schwer verletzt und unter Polizeiaufsicht ins Krankenhaus gekommen. Die Polizei identifizierte die Tatverdächtigen als Vater und Sohn. Der australische Sender ABC berichtete, einer der beiden Angreifer, Naveed Akram, stamme aus Bonnyrigg, einem Vorort von Sydney.

In einem Auto, das in Verbindung zum getöteten Angreifer stehe, seien improvisierte Sprengsätze gefunden worden. Mehrere Schusswaffen wurden sichergestellt. Der Vater besaß nach Ermittlerangaben sechs Schusswaffen, für die er auch Lizenzen hatte. Der Strand bleibt am Montag geschlossen.

Gegen 18.40 Uhr am Sonntag (Ortszeit) gingen laut Polizei die ersten Notrufe ein. Mehr als 1.000 Menschen seien vor Ort gewesen, als die Schüsse fielen, sagte der Chef der Polizei von New South Wales, Mal Lanyon.

Der Angriff am ersten Tag von Chanukka sei gegen Jüdinnen und Juden gerichtet gewesen, sagte Australiens Premierminister Anthony Albanese. Der Beginn des Lichterfestes sollte „ein Tag der Freude, eine Feier des Glaubens“ sein. Stattdessen sei „das Herz unserer Nation“ von einem bösartigen, antisemitischen Terrorangriff getroffen worden. Der Labour-Politiker kündigte an, dass die Flaggen in ganz Australien als Zeichen der nationalen Trauer auf halbmast gesetzt werden.

Auch international löste der Anschlag Entsetzen aus. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zeigte sich bestürzt. „Der antisemitische Anschlag am Bondi Beach zu Chanukka lässt mich fassungslos zurück“, schrieb der Kanzler auf X. „Dies ist ein Angriff auf unsere gemeinsamen Werte. Diesem Antisemitismus müssen wir Einhalt gebieten – hier in Deutschland und weltweit.“

Israels Außenminister Gideon Saar forderte Australien derweil auf, gegen den „Anstieg des Antisemitismus“ in dem Land vorzugehen, der seit dem Hamas-Großangriff auf Israel vom 7. Oktober 2023 zu beobachten sei. In einem Telefonat mit seiner australischen Kollegin Penny Wong habe er gefordert, dass die australische Regierung entschlossen gegen „antisemitischen Parolen“ vorgehen müsse, schrieb Saar auf X.

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