Jeder Mensch hat Haarausfall. Wird das Haar auf dem gesamten Kopf lichter, handelt es sich um einen diffusen Haarausfall. Dahinter können ernsthafte Krankheiten stecken.

Diffuser Haarausfall, auch diffuse Alopezie genannt, zeigt sich durch einen gleichmäßigen Haarverlust auf dem gesamten Kopf. Im Vergleich zum angeborenen oder kreisrunden Haarausfall entstehen beim diffusen Haarausfall keine kahlen Stellen auf der Kopfhaut. Sowohl Frauen als auch Männer können davon betroffen sein.

Diffuser Haarausfall an sich ist keine Krankheit, sondern ein Symptom für körperliche Störungen. Typisch ist ein einheitlicher Haarverlust auf der gesamten Kopfhaut. Doch erst bei einem Verlust von mehr als 100 Haaren pro Tag kann man ihn als krankhaft bezeichnen.

Wie kommt es zu einem diffusen Haarausfall? Dafür gibt es mehrere Auslöser, und im schlimmsten Fall kann sogar eine ernste Krankheit dahinterstecken. Deshalb sollte man Haarausfall immer ernst nehmen. Eine häufige Ursache des diffusen Haarausfalls sind Hormonschwankungen. Deshalb sind Frauen häufiger von einer diffusen Alopezie betroffen als Männer, zum Beispiel in der Schwangerschaft, in den Wechseljahren oder beim Wechsel eines hormonellen Verhütungsmittels. Daher bemerken viele Frauen einen Haarverlust nach Absetzen der Antibabypille. Weitere mögliche Ursachen für diffusen Haarausfall sind:

Ärzte unterteilen die diffuse Alopezie in zwei Arten, bei denen sich der Zeitpunkt des Haarausfalls unterscheidet. Denn der Haarzyklus durchläuft drei Phasen: die Wachstumsphase (Anagenphase), die Übergangsphase (Katagenphase) und die Ruhephase mit anschließendem Haarausfall (Telogenphase).

Bei der ersten Form des diffusen Haarausfalls setzt der Haarverlust erst zwei bis drei Monate nach dem auslösenden Ereignis ein. Dabei gehen die Haare verstärkt in die telogene Ruhe und Ausfallphase über. Bei der zweiten Variante des diffusen Haarausfalls fallen die Haare bereits ein bis zwei Wochen nach dem auslösenden Ereignis während der Wachstumsphase (Anagenphase) aus. Diese Form tritt häufig nach Chemo- und Strahlentherapien oder starken Schwermetall-Vergiftungen auf.

Sobald Sie einen vermehrten Haarausfall von über 100 Haaren pro Tag bemerken, sollten Sie einen Arzt, am besten einen Hautarzt aufsuchen. Dieser führt eine erste Anamnese zur Dauer und Lokalisation des Haarausfalls durch und prüft, ob andere Beschwerden vorliegen. Außerdem wird ein Bluttest durchgeführt, um mögliche Krankheiten oder einen Nährstoffmangel auszuschließen. Dabei werden hauptsächlich der Hämoglobin-, TSH- und Ferritin-Wert, der Blutzuckerspiegel sowie Entzündungs-, Schilddrüsen-, Leber- und Nierenwerte geprüft.

Anschließend kann eine Haarwurzelstatusanalyse, auch Trichogramm genannt, durchgeführt werden. Die Haarwurzelstatusanalyse gibt Auskunft über den aktuellen Stand des Haarausfalls. Hierzu werden rund 50 Haare der Kopfhaut entnommen und verschiedene Haarwurzeltypen bestimmt und ausgezählt. Mithilfe der Ergebnisse kann der noch in den nächsten Monaten zu erwartende Haarausfall abgeschätzt werden.

5. Behandlung: Therapien bei diffusem Haarausfall

Um den diffusen Haarausfall zu behandeln, muss zuerst die Ursache diagnostiziert werden. Generell gilt der diffuse Haarausfall als reversibel, also heilbar. Wurde die Ursache behandelt, verschwindet der Haarausfall in der Regel nach einigen Monaten wieder. Bei einem Vitamin- oder Eisenmangel können Nahrungsergänzungsmittel helfen. Eine Schilddrüsenerkrankung muss mit entsprechenden Mitteln behandelt werden. Liegt die Ursache in hormonellen Schwankungen, können auch spezielle Medikamente eingesetzt werden. Sie enthalten die Stoffe Minoxidil und Finasterid, die allerdings Nebenwirkungen wie verstärkten Haarwuchs an anderen Körperstellen auslösen können.

Wenn die Ursache für den Haarausfall gefunden und eine gezielte Behandlung durchgeführt wurde, wachsen die Haare mit der Zeit wieder nach. Um neuem Haarausfall vorzubeugen, können Betroffene einiges tun: Generell sollte Stress vermieden werden. Sorgen Sie für genügend Entspannung im Alltag durch ausreichend Schlaf oder Aktivitäten wie Yoga oder Meditation. Auch Kopfmassagen eignen sich hervorragend, um Stress abzubauen. Sie regen gleichzeitig die Durchblutung der Haarwurzeln an und fördern somit das Haarwachstum.

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