Die Vorstellung klingt wie ein Science-Fiction-Film. Was wären die Folgen eines abrupten Stoppens der Erdrotation? Wir klären über die Konsequenzen auf.

Die Erde dreht sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 1.670 Kilometern pro Stunde am Äquator. Sie spüren davon nichts, obwohl sie nicht eine kleine Pause macht. Was aber würde nun passieren, wenn ein äußerer Umstand die Erde zum Stillstand zwingen würde? Wir verraten Ihnen die Folgen.

Alles Leben auf der Erde hat sich an die Rotation angepasst, auch wenn Sie es nicht spüren. Ein plötzlicher Stopp der Erdrotation würde dazu führen, dass alles andere weiterfliegt, auch Sie! Denn nur weil die Erde aufhört sich zu drehen, trifft das nicht automatisch auf Häuser, Tiere, Menschen, Wasser und Luft zu. Infolgedessen würden all die Dinge abheben und in einer niedrigen Erdumlaufbahn oberhalb der Erde schweben, im gewohnten Tempo.

Das klingt im ersten Moment harmlos, die Folgen wären aber fatal. Selbst nahe der Pole käme es durch den abrupten Stopp zu einer enormen Kraftentwicklung. Erdbeben und Tsunamis wären die Folge, ein Drama für die Erde.

Die Rotation der Erde sorgt dafür, dass Tag und Nacht im 24-Stunden-Rhythmus wechseln. Bereits jetzt sorgt der Klimawandel dafür, dass sich die Tage verlängern. Aus menschlicher Sicht ist das in realistischen Zeiträumen unbedeutend, die Zunahme beträgt nur 1,7 Tausendstel Sekunden in einem Jahrhundert. Rapide Veränderungen hätte ein Stopp der Erdbewegung zur Folge.

Ohne die Rotation würden Tag und Nacht jeweils sechs Monate dauern. Auf der sonnenbeschienenen Seite würde es extrem heiß werden, während auf der dunklen Seite lebensfeindliche Kälte herrschen würde. Die Atmosphäre würde sich ebenfalls verschieben: Die Winde, die sich normalerweise durch die Rotation der Erde entlang des Äquators ausbreiten, würden zusammenbrechen. Dies könnte zu einem vollständigen Umbruch der globalen Wetterverhältnisse führen.

Ein weiterer Effekt wäre die Verlagerung der Ozeane. Da die Zentrifugalkraft der Erdrotation wegfallen würde, würden die Wassermassen der Ozeane sich von den Polen in Richtung Äquator verlagern. Dies könnte zur Überflutung vieler Küstenregionen führen, während die Pole nahezu trockenfallen könnten.

Ein noch gravierenderes Problem könnte das Verschwinden des Erdmagnetfeldes sein. Dieses Magnetfeld wird durch den flüssigen äußeren Kern erzeugt, der durch die Rotation der Erde in Bewegung bleibt. Ohne Rotation könnte sich der Kern abkühlen und erstarren, was das Magnetfeld zum Erlöschen bringen würde. Ohne diesen Schutzschild wäre die Erde den schädlichen Strahlungen aus dem All schutzlos ausgeliefert. Dies könnte das Leben auf der Erde stark beeinträchtigen oder sogar unmöglich machen.

Theoretisch könnte die Erde nicht plötzlich, sondern langsam aufhören zu rotieren. In diesem Fall wären die Effekte weniger dramatisch, aber dennoch verheerend. Der Tag würde sich allmählich verlängern, und es käme zu extremen klimatischen Veränderungen, die das Ökosystem der Erde destabilisieren könnten. Langfristig würde auch hier das Magnetfeld schwächer werden, was ähnliche Probleme verursachen könnte.

Ein abruptes oder auch langsames Stoppen der Erdrotation hätte katastrophale Folgen für unseren Planeten. Die Erde ist ein empfindliches Gleichgewicht von Kräften, und jede Störung könnte schwerwiegende Auswirkungen auf das Leben haben. Während ein solches Ereignis in naher Zukunft unwahrscheinlich ist, zeigt es, wie sehr wir von den natürlichen Prozessen der Erde abhängen.

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