Gesunde Ernährung schützt vor Gefäßablagerungen und hilft, dem geistigen Abbau vorzubeugen. Welche Lebensmittel das Gedächtnis schützen und welche schaden.

Unser Gehirn benötigt viel Energie, um richtig arbeiten zu können. Aus diesem Grund ist eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung essenziell. Sehr fetthaltige oder zuckerhaltige Lebensmittel hingegen schaden der geistigen Leistung. Konzentrationsstörungen und Vergesslichkeit sind die Folgen. Mit welchen Lebensmitteln Sie Ihr Gedächtnis schützen und welche Ihnen schaden.

Bei einer Demenz lassen die Konzentrationsfähigkeit und das Gedächtnis mit der Zeit nach. Auch die zeitliche und räumliche Orientierung wird schlechter. Betroffene brauchen zunehmend Hilfe, um ihren Alltag bewältigen zu können. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Ursache für eine Demenz. Bei Alzheimer sterben zunehmend Gehirnzellen ab. Als Auslöser werden die Ablagerung von Plaques (Beta-Amyloid-Proteinen und Tau-Proteinen) sowie ein Mangel des Botenstoffs Acetylcholin vermutet.

Des Weiteren können Durchblutungsstörungen im Gehirn Ursache einer Demenz sein. Mediziner sprechen dann von vaskulärer Demenz. Möglich sind auch Mischformen aus Alzheimer- und vaskulärer Demenz. Hirnverletzungen, Hirntumore und Parkinson können ebenfalls eine Demenz verursachen.

Mit zunehmendem Alter nimmt das Risiko für eine Alzheimer-Demenz zu. Auch wenn die genauen Ursachen der Erkrankung bislang unklar sind, gibt es Hinweise auf bestimmte Einflussgrößen, welche das individuelle Risiko erhöhen können. Zu den nicht beeinflussbaren Faktoren gehören das Alter, die Gene sowie das weibliche Geschlecht. Frauen haben ein höheres Risiko, an Alzheimer zu erkranken als Männer. Als Ursache werden unter anderem hormonelle Faktoren, etwa der Abfall des Östrogenspiegels in den Wechseljahren, vermutet.

Zu den in weiten Teilen beeinflussbaren beziehungsweise vorbeugbaren oder behandelbaren Größen gehören:

  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • Diabetes
  • Bewegungsmangel
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Rauchen
  • Kopfverletzungen
  • Feinstaubbelastung
  • mangelnde Bildung
  • eingeschränkte Hörfähigkeit
  • Depressionen
  • Mangel an sozialen Kontakten

„Als weiterer Risikofaktor werden derzeit Schlafprobleme diskutiert. Im Schlaf regeneriert der Körper und baut in der Tiefschlafphase Amyloid-Plaques ab, welche bei der Alzheimer-Demenz eine Rolle spielen. Weitere Forschungen sind notwendig“, sagt Dr. Linda Thienpont, Leiterin der Abteilung Wissenschaft der Alzheimer Forschung Initiative e. V.

Gerade die erstgenannten Risikofaktoren für eine Alzheimer-Demenz hängen eng mit dem Lebensstil zusammen. Daher liegt der Schluss nahe, dass eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung sowie der Verzicht auf „Genussmittel“ wie Alkohol und Rauchen helfen können, das eigene Demenz-Risiko zu senken – und eine ungesunde Lebensweise hingegen das Demenz-Risiko erhöht. Doch welche Ernährung tut dem Gehirn gut – und welche schadet?

Es gibt keine einzelnen Lebensmittel, mit denen man sich eine Demenz „anessen“ könnte. Ebenso gibt es keine bestimmten Lebensmittel oder gar eine spezielle Demenz-Diät, welche eine Demenz sicher verhindern könnten. Dennoch zeigt die Forschung, dass eine gesunde Ernährung im Allgemeinen dazu beitragen kann, das eigene Demenz-Risiko zu mindern.

Demenz-Experten betonen in diesem Zusammenhang die Mittelmeerküche, also die mediterrane Kost mit viel Gemüse und Obst, Salaten, Hülsenfrüchten und Nüssen, pflanzlichen Ölen wie Olivenöl, frischen Kräutern, Vollkornprodukten und mehr Fisch als Fleisch.

So deutet beispielsweise eine Untersuchung im Rahmen der Delcode-Studie des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen e. V. (DZNE) darauf hin, dass eine mediterrane Ernährung das Demenz-Risiko senken kann.

Forschende des DZNE um Professor Michael Wagner, Arbeitsgruppenleiter am DZNE und Leitender Psychologe der Gedächtnisambulanz des Universitätsklinikums Bonn, haben Hinweise gefunden, dass ein eher mediterranes Ernährungsmuster mit relativ höherem Verzehr von Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst, Getreide, Fisch und ungesättigten Fettsäuren wie Olivenöl, möglicherweise vor Eiweißablagerungen im Gehirn und Gehirnatrophie schützen kann. Milchprodukte, rotes Fleisch und gesättigte Fettsäuren werden in der Mittelmeerküche nur in geringem Maße verzehrt.

Dass tierische Produkte wie rotes Fleisch und fette Milchprodukte, sowie ein hoher Zuckerkonsum und der Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln dem Gehirn schaden können, bestätigt auch Thienpont: „Alle diese Lebensmittel begünstigen Übergewicht, erhöhen das Diabetes-Risiko, können die Blutgefäße schädigen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen – was das Alzheimer-Risiko erhöht. Tierische Produkte sind zudem reich an Cholesterin, was ebenfalls Gefäßablagerungen begünstigt“, so die Expertin.

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