Sind Sie Unternehmer, ist der Free Cash Flow für Sie von besonderer Bedeutung. Erfahren Sie bei uns, was hinter dem „freien Geldstrom“ steckt.

Die meisten Unternehmen werden „wertorientiert“ geführt. Dieser Grundsatz basiert darauf, dass Firmen am Kapitalmarkt primär als Finanzanlage gesehen werden. Wie wertvoll ein Unternehmen ist, hängt von den auszuschüttenden Dividenden und vom Verkaufswert einzelner Anteile ab. Für beides ist der Free Cash Flow von Bedeutung. Wir erklären es genauer.

Mit dem Begriff Free Cash Flow beschreiben Unternehmen den Betrag an Zahlungsmitteln, der ihnen nach Abzug aller notwendigen Investitionen zur Verfügung steht. Einfach gesagt handelt es sich um Geld, das Sie entnehmen könnten, ohne die Geschäftstätigkeit Ihres Unternehmens zu beeinträchtigen. Der Free Cash Flow gibt daher einen guten Einblick in die finanzielle Gesundheit Ihres Betriebs. Er zeigt, wie viel Liquidität tatsächlich übrig bleibt, wenn all Ihre Ausgaben gedeckt wurden.

Der Wert entsteht, indem Sie vom Gesamt-Cashflow des Betriebs die Investitionen in Umlauf- und Anlagevermögen abziehen. Das, was als Free Cash Flow übrig bleibt, wird nicht für den laufenden Betrieb Ihres Unternehmens oder für Investitionen benötigt. Dieses Geld dient oft dazu, Dividenden an Aktionäre auszuschütten oder Schulden zu tilgen.

Für Außenstehende ist der Free Cash Flow ein wichtiger Indikator dafür, wie gut Ihr Unternehmen wirtschaftet und ob Sie in der Lage sind, Ihren Aktionären Werte zurückzugeben.

Den Free Cash Flow berechnen Sie auf zwei verschieden Arten. Die direkte Methode ist einfach, da dabei die Einzahlungen und Auszahlungen Ihres Betriebes innerhalb einer bestimmten Periode direkt miteinander verglichen werden. Das heißt: Die tatsächlichen Einnahmen werden summiert und die erfolgten Ausgaben davon abgezogen. Was übrig bleibt, ist der Free Cash Flow.

Beispiel zur direkten Berechnung des Free Cash Flows:

In der Praxis kommt primär die indirekte Methode zum Einsatz. Sie ist detaillierter und für Analysen und Werteberechnungen gängiger. Die Berechnung beginnt mit dem Ergebnis aus der Gewinn- und Verlustrechnung. Von diesem Ergebnis ausgehend werden bestimmte Positionen hinzugefügt oder abgezogen. Typische Beispiele sind:

Der Free Cash Flow ergibt sich hier aus dem Netto-Cashflow, der nach Berücksichtigung aller Betriebsausgaben und Investitionen auf der Haben-Seite steht. Da sämtliche Zahlungsströme einbezogen werden, ist das Ergebnis genauer.

Beispiel zur indirekten Berechnung des Free Cash Flows:

Stimmt der Free Cash Flow Ihres Unternehmens nicht, stehen Optimierungsmaßnahmen auf der Agenda. Die Veränderung nicht mehr benötigter Anlagegegenstände, die Planung von Investitionen oder auch Factoring sind Maßnahmen, die häufig Bestandteil der Optimierung sind. Ein solider Free Cash Flow ist bei der Beantragung von Krediten ebenso wichtig wie bei der Gewinnung neuer Investoren.

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