Wer Übelkeit und Erbrechen schnell loswerden möchte, muss sich vor allem Ruhe gönnen. Was sonst noch hilft, hängt von der Ursache der Beschwerden ab.

Das Wichtigste im Überblick


Übelkeit und Erbrechen können zahlreiche Ursachen haben – etwa eine Magen-Darm-Grippe, hormonelle Umstellungen in der frühen Schwangerschaft oder die sogenannte Reisekrankheit. Je nach Auslöser klingen die Symptome zwar oft von allein ab, sie können jedoch sehr belastend sein.

Was hilft schnell gegen Übelkeit und Erbrechen? Mit verschiedenen Maßnahmen lassen sich die Beschwerden meist etwas lindern. Welche das sind, lesen Sie in den folgenden Kapiteln.

Im Falle eines Infekts sind Übelkeit und Erbrechen sinnvolle Schutzmechanismen: Wenn sich die Person übergibt (oder Durchfall hat), gelangen die Krankheitserreger aus dem Körper.

Ob ein bestimmtes Hausmittel oder Medikament gegen Übelkeit und Erbrechen hilft, ist vor allem von der Ursache abhängig.

Meist sind Übelkeit und Erbrechen auf einen Magen-Darm-Infekt (infektiöse Gastroenteritis) zurückzuführen. Die Symptome treten dann aus heiterem Himmel auf. Weitere mögliche Beschwerden sind etwa

  • starker Durchfall
  • Übelkeit,
  • Bauchschmerzen,
  • Abgeschlagenheit, Schwächegefühl,
  • Blähungen,
  • Fieber und/oder
  • Kopf- oder Muskelschmerzen.

Hinter Übelkeit und Erbrechen können sich aber diverse andere Ursachen verbergen – von (harmloser) Aufregung vor einer Prüfung bis hin zu lebensbedrohlichen Erkrankungen.

Oft können die Betroffenen selbst einschätzen, welche Gründe die Beschwerden haben, etwa, wenn es sich um einen Magen-Darm-Infekt handelt. Im Zweifel sollten sie jedoch eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Wann das wichtig ist, lesen Sie im Kapitel „Wann bei Übelkeit und Erbrechen ein Arztbesuch nötig ist“.

Muss die Person häufig erbrechen, verliert der Körper viel Flüssigkeit und Elektrolyte. Rechtzeitiges und ausreichendes Trinken hilft, diesen Mangel auszugleichen. Das ist wichtig, da ansonsten eine Austrocknung droht.

Empfehlenswert sind klare Flüssigkeiten, die den Magen beruhigen oder ihn zumindest nicht zusätzlich belasten, wie

  • Kräutertee, zum Beispiel Kamillen- oder Fenchel-Anis-Kümmel-Tee,
  • stilles Wasser oder
  • verdünnter Saft.

Auch eine klare Brühe kann hilfreich sein. Wenig geeignet sind hingegen Getränke mit Kohlensäure oder Alkohol.

Aber was hilft, wenn die Flüssigkeit nach dem Erbrechen nicht im Magen bleiben will? Eine Möglichkeit ist, in kleinen Schlucken zu trinken, dafür aber häufiger. Was Betroffene tun sollten, wenn auch das nicht funktioniert, lesen Sie hier.

In der Apotheke gibt es Elektrolytlösungen mit Zucker, welche den entstandenen Flüssigkeits- und Mineralstoffmangel ausgleichen. Dies kann vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Personen hilfreich sein.

Bei starker Übelkeit und Erbrechen können auch Medikamente (Antiemetika) zum Einsatz kommen. Einige sind rezeptpflichtig, andere nicht.

Welche Medikamente bei Übelkeit und Erbrechen geeignet sind, richtet sich vor allem nach der Ursache der Beschwerden, da die Arzneimittel unterschiedliche Wirkmechanismen haben. Einige Beispiele:

  • Wirkstoffe wie Dimenhydrinat und Diphenhydramin helfen etwa bei Schlafstörungen, können aber auch Übelkeit und Erbrechen lindern, etwa bei Reisekrankheit.
  • Arzneien wie Domperidon oder Metoclopramid wirken gegen Übelkeit und Erbrechen, unter anderem, indem sie den Brechreiz im zentralen Nervensystem hemmen und die Magenentleerung beschleunigen.
  • Die Wirkstoffe Ondansetron und Granisetron aus der Gruppe der Serotonin-Rezeptor-Antagonisten kommen insbesondere bei Übelkeit und Erbrechen nach einer Strahlen- oder Chemotherapie zum Einsatz.
  • Der Wirkstoff Scopolamin hilft vor allem bei Reiseübelkeit und bei Beschwerden, die durch das Gleichgewichtsorgan ausgelöst wurden.

Welches Präparat im Einzelfall die richtige Wahl ist, sollten betroffene Personen in der Apotheke oder Arztpraxis klären. Arzneimittel können verschiedene Nebenwirkungen haben. Zum Beispiel können die Wirkstoffe Dimenhydrinat und Diphenhydramin sehr müde machen. Auch kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen. Daher empfiehlt sich im Zweifel ein Gespräch mit der Hausärztin oder dem Hausarzt.

Hat die Person eine Magen-Darm-Grippe, helfen gegen Übelkeit und Erbrechen vor allem Maßnahmen wie

  • leichte Kost (angepasste Vollkost)
  • Wärme und
  • Ruhe.

Üppige, fette oder stark gewürzte Speisen sollten vorübergehend tabu sein, damit sich der Magen beruhigen kann. Stattdessen sind mehrere kleine Portionen mit milden, fett- und ballaststoffarmen Lebensmitteln empfehlenswert.

Zu gut geeigneten Speisen zählen zum Beispiel gekochte Kartoffeln/Kartoffelbrei, Nudeln, Reis, zerdrückte Bananen, Toast, Zwieback oder geriebener Apfel. Mehr dazu, was Sie nach dem Erbrechen essen können, lesen Sie hier.

Wenn das Erbrechen Symptom eines Magen-Darm-Infekts ist, kann bei Magenkrämpfen oder Bauchschmerzen eine Wärmflasche wohltuend sein. Auch ein warmes Kirschkernkissen auf dem Bauch ist geeignet.

Nach dem Erbrechen ist zudem Ruhe angesagt: Erkrankte Personen sollten sich so gut wie möglich schonen.

Sind Übelkeit und Erbrechen nicht auf einen Magen-Darm-Infekt zurückzuführen, richten sich die Maßnahmen nach dem Auslöser. Bei einer Reiseübelkeit hilft zum Beispiel, vor Reiseantritt nur leichte, histaminarme Kost zu sich zu nehmen. Histamin ist ein Stoff, der in vielen Lebensmitteln vorkommt, aber auch vom Körper selbst gebildet wird. Er gilt als Mitauslöser des Erbrechens bei Seekrankheit. (Welche Lebensmittel viel Histamin enthalten, lesen Sie hier.) Auch kann es helfen, an Deck an der frischen Luft auf den Horizont zu schauen und die Schiffsbewegungen mit den Beinen auszugleichen. Bei Übelkeit in der Schwangerschaft ist ein Tipp, bereits morgens vor dem Aufstehen eine Kleinigkeit zu essen. Welche weiteren Mittel bei Schwangerschaftsübelkeit helfen, lesen Sie hier.

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