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An den Finanzmärkten geht es rauf und runter. „Volatilität“ nennen das Experten. Was manchen Sparer abschreckt, ist die Voraussetzung für Rendite.

Viele Sparer scheuen eine Anlage an der Börse, weil die Aktienkurse schwanken. Die Angst, alles zu verlieren, ist zwar nachvollziehbar, sie verstellt aber den Blick auf das Potenzial, das in diesen Schwankungen steckt.

Denn: Aktien und andere Wertpapiere sind gerade deshalb so ertragreich, weil sie schwanken. Ohne diese Volatilität gäbe es keine Rendite. Wir erklären Ihnen, was diese Kennziffer genau misst, warum Börsenkurse überhaupt schwanken und was Sie tun können, um das Risiko Ihrer Geldanlage zu senken.

Volatilität ist der Fachbegriff für Kursschwankungen an der Börse. Um genauer zu sein: Die Kennziffer misst, wie stark der Preis eines Wertpapiers oder eines Index um seinen Mittelwert schwankt.

Je heftiger die Ausschläge nach oben und unten sind, desto höher ist die Volatilität – und desto größer ist auch das Risiko. Mit der Kennziffer können Sie also auch das Risiko einer Geldanlage bewerten. Welche weitere wichtige Kennzahl Sie kennen sollten, lesen Sie hier.

Volatilität wird in Prozent angegeben. Ein Wert von 20 Prozent bedeutet zum Beispiel, dass Anleger damit rechnen müssen, dass der Kurs ihres Investments um durchschnittlich 20 Prozent nach oben oder unten um seinen Mittelwert schwanken wird.

Die Preise von Wertpapieren schwanken, weil sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage an den Finanzmärkten ständig ändert. Dabei ist viel Psychologie im Spiel. Jeder Anleger hat seine eigenen Erwartungen über den künftigen Preis eines Wertpapiers und handelt entsprechend.

Unsicherheiten wie zum Beispiel Sorgen über die Konjunktur, anstehende politische Entscheidungen oder Unerwartetes wie eine Pandemie treiben die Volatilität in die Höhe. Für Stabilität kann umgekehrt sorgen, dass eine Aktiengesellschaft seit Jahren ein ähnlich großes Gewinnwachstum verkündet.

Grundsätzlich gilt: ohne Risiko keine Rendite. Volatilität (und damit Risiko) ist also nicht per se schlecht. Mit ihr steigt nämlich nicht nur die Wahrscheinlichkeit für hohe Kursverluste, sondern auch die Chance auf hohe Kursgewinne.

Aktien haben in der Regel eine höhere Volatilität als Anleihen. Sie gelten daher als riskanter, aber eben auch als ertragreicher. Das Gute ist: Mit der richtigen Strategie können Sie dem Risiko ein Schnippchen schlagen.

Das funktioniert, indem Sie breit investieren, also nicht alles auf eine Karte setzen, und Ihr Geld langfristig anlegen. Möglich ist das zum Beispiel mit sogenannten Indexfonds, kurz ETFs.

Dabei bildet ein Computeralgorithmus einen Aktienindex wie zum Beispiel den Dax oder den internationalen MSCI World eins zu eins ab. Der ETF entwickelt sich also genauso wie der Index, den er nachbildet.

Um beim Beispiel MSCI World zu bleiben: Wer seit 1975 beliebige 15 Jahre in diesen weltweiten Aktienindex investiert hat, hat nie Verluste gemacht. Selbst im schlechtesten Zeitraum von 2000 bis 2015 mit zwei großen Börsenkrisen nicht. Im Schnitt gab es etwa 7 Prozent Rendite pro Jahr. Lesen Sie hier mehr dazu, warum sich ein Sparplan auf den MSCI World lohnt.

Volatilität führt also langfristig dazu, dass sich Ihre Geldanlage auszahlt – Sie müssen nur die kurzfristigen Schwankungen aushalten.

Auch kurzfristig kann Ihnen Volatilität Gewinne bringen, wenn Sie den richtigen Zeitpunkt zum Ein- und Ausstieg finden. Das ist allerdings nicht vorhersehbar und deshalb wesentlich riskanter als die langfristige Anlage in breit gestreute Fonds.

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