Altes Sprichwort

Was bedeutet die Redewendung „Kommt Zeit, kommt Rat“?

Es gibt viele Sprichwörter, bei denen man sich fragt, wie sie zustande gekommen sind. Was hat es mit „Kommt Zeit, kommt Rat“ auf sich? Wir klären auf.

16.11.2024 – 04:00 Uhr|Lesedauer: 2 Min.

Sprichwörter sind ein normaler Teil des Sprachgebrauchs. Sie gehören zu allen Sprachen und jeder nutzt sie – manchmal ganz unbewusst, weil sie gut in den Kontext des Gesprächs oder der Rede passen. In anderen Momenten werden sie ganz bewusst eingesetzt, um stilistisch in einer ganz bestimmten Situation die Aussage zu verstärken.

Nicht alles, was Sie sich wünschen, wird sofort eintreten können. (Quelle: laurent davoust/imago)

Sie können beispielsweise auch in einem Streitgespräch und oder ironisch angewendet werden. „Kommt Zeit, kommt Rat“ haben Sie bestimmt schon einmal gehört. Aber welcher Rat soll mit der Zeit kommen?

Dieses Sprichwort ruft zur Geduld auf. Nicht alles, was Sie sich wünschen, wird sofort eintreten können. Dafür gibt es die unterschiedlichsten Gründe. In diesem Kontext wird das deutsche Sprichwort „Kommt Zeit, kommt Rat“ genutzt. Dabei ist das Wort Rat nicht als Ratschlag oder als Versammlung wie etwa dem Stadtrat zu verstehen, sondern in seiner alten Bedeutung, die man auch heute noch in verschiedenen Wörtern wie Hausrat, Vorrat, Unrat oder Gerät sieht.

Rat meinte demnach in seiner früheren Bedeutung all die Dinge, die für das alltägliche Leben notwendig sind. Wenn Sie einer gewissen Sache also Zeit geben, dann kommt auch ein Ergebnis oder ein Erfolg heraus, der Rat kommt. Damit werden Sie zur Geduld aufgerufen und Sie sollten nicht direkt entmutig sein, wenn das Ziel nicht sofort erreicht wurde.

Das Sprichwort ist seit mehreren Jahrhunderten in der deutschen Sprache bekannt. So wurde es schon in einem Sprichwörterbuch aus dem Jahr 1601 erwähnt. Johann Wolfgang von Goethe veröffentliche ein Gedicht, das den Namen dieses Sprichworts trug und zur Geduld aufrief.

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