Rosamunde Pilcher ist tot. Die Schriftstellerin ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Ihre Liebesgeschichten flimmern seit über 25 Jahren regelmäßig über die Bildschirme. Doch warum sind ihre Filme so erfolgreich?

Es sind Liebesgeschichten mit kleinen Hindernissen, gepaart mit einer traumhaften Landschaft und einem Happy End zum Schluss. Für viele sind die Filme von Rosamunde Pilcher eine Flucht in eine andere Welt, in eine heile Welt.

1993 wurde der erste Pilcher-Film „Stürmische Begegnung“ im ZDF ausgestrahlt. Nach fast 30 Jahren ist das „Herzkino“ der Bestsellerautorin noch immer gefragt. Michael Smeaton produziert die Filme seit Beginn an. „Ich glaube, je größer die Unsicherheiten in der Welt werden und politische Geister, die wir längst verjagt zu haben glauben, existieren, besteht der Wunsch nach einem Gegenpol“, erklärte er vor wenigen Wochen das Erfolgsgeheimnis der Rosamunde-Pilcher-Filme.

Michael Smeaton hatte sie im September an ihrem 94. Geburtstag in Dundee in Schottland besucht. Sie sei in guter Verfassung, berichtete er damals. Sie habe ein phänomenales Gedächtnis. In England sei sie relativ unbekannt. Das Schreiben habe sie zu diesem Zeitpunkt bereits aufgehört. Das mache jedoch nichts. Material gäbe es genug.

Denn bevor Pilcher einst ihre ersten beiden großen Romane veröffentlichte, hat die Schriftstellerin laut Smeaton eine Unmenge an Kurzgeschichten für Frauenzeitschriften zu Papier gebracht. Diese wiederum habe sie akribisch in Kurzform, mit jeweils in wenigen Sätzen Inhalt in einem schwarzen Büchlein zusammengefasst, das jetzt sicher eingelagert in einem Safe liegt.

Es ist ein wenig wie beim Erdöl: Dieser kleine Schatz ist nicht unendlich, reicht aber locker noch viele Jahre. „Pilcher-Filme wird es auch noch geben, wenn sie nicht mehr auf der Welt ist“, sagt Smeaton. Etwa fünf bis sechs Herzschmerzproduktionen werden jährlich an Englands Südwestküste bei Cornwall gedreht.

Die Methode, deutsche Schauspieler in schöne Landschaften außerhalb der Landesgrenzen zu verpflanzen, hat sich nicht nur im Fall Pilcher bewährt. Inzwischen entstehen auf solche Weise auch andere Beiträge fürs ZDF-„Herzkino“ wie zum Beispiel die der Inga-Lindström-Reihe in Schweden.

Die neue Pilcher-Saison im ZDF startet am 6. Oktober 2024 um 20.15 Uhr mit der Ausstrahlung von „Verliebt in einen Butler“. In den Hauptrollen: die Berliner Schauspielerin Susan Hoecke und ihr österreichischer Kollege Ferdinand Seebacher. Anne, gespielt von Hoecke, kämpft allein um ihre kleine Obst- und Gemüsefarm in Cornwall, nachdem ihr Mann sie für seine Geliebte verlassen hat. Um Anne zu helfen, schickt ihre adelige Tante ihren Butler John, gespielt von Seebacher, für sechs Wochen auf die Farm.

Rosamunde Pilcher ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Die Bestsellerautorin erlitt am Sonntag einen Schlaganfall, sie erlangte nie wieder das Bewusstsein. Das bestätigte ihr Sohn, Robin Pilcher, der britischen Tageszeitung „The Guardian“.

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