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Der Tag der Entgeltgleichheit fällt 2025 auf den 7. März. Wir erklären, wovon das Datum abhängt und warum es den Equal Pay Day überhaupt gibt.

Noch ist der Abstand groß, doch es gibt Fortschritte: Die unbereinigte Lohnlücke zwischen Frauen und Männern ist im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozentpunkte gesunken – so stark wie nie seit Beginn der Berechnungen im Jahr 2006. Die Lücke liegt nun bei 16 Prozent. Beim bereinigten Gender-Pay-Gap sieht die Sache jedoch anders aus.

Bis sich die Lohnlücke komplett schließt, dürfte es noch dauern. Um den Prozess zu beschleunigen, haben Aktivisten daher den Equal Pay Day ins Leben gerufen, den Tag der Entgeltgleichheit. t-online erklärt, warum er in diesem Jahr auf den 7. März fällt und was an diesem Tag genau geplant ist.

Der Equal Pay Day ist ein internationaler Aktionstag, der darauf aufmerksam macht, dass Frauen weniger verdienen als Männer. Er markiert symbolisch die geschlechtsspezifische Lohnlücke, den sogenannten Gender-Pay-Gap.

Dieser gibt den prozentualen Unterschied im durchschnittlichen Bruttoverdienst wieder. Laut Statistischem Bundesamt liegt der unbereinigte Gender-Pay-Gap in Deutschland aktuell bei 16 Prozent, der bereinigte unverändert bei 6 Prozent.

Der Equal Pay Day will nicht nur ein Bewusstsein für die ungleichen Löhne und Gehälter schaffen, sondern auch für deren Ursachen (mehr dazu unten). Letztlich ist es das Ziel, die Lohnlücke zu schließen.

Das Datum hängt von der Größe der Lohnlücke ab: Je größer sie im vergangenen Jahr war, desto weiter hinten im Kalender liegt der Equal Pay Day.

Die Idee hinter der Berechnung: Bis zum Equal Pay Day arbeiten Frauen im Vergleich zu Männern quasi umsonst, erst danach beginnt für sie das Arbeitsjahr, in dem sie relativ gesehen überhaupt etwas verdienen. Rechnet man den Wert in Tage um, arbeiten Frauen insgesamt 66 Tage umsonst.

Logo des Equal Pay Day (Archivbild): Der Tag der Entgeltgleichheit fällt 2025 auf den 7. März. (Quelle: IPON/imago-images-bilder)

Am Equal Pay Day 2025 laden Vereine, Verbände, Gewerkschaften, Unternehmen und andere Organisationen unter dem Motto „Weil es sich lohnt – Entgelttransparenz jetzt!“ zu Veranstaltungen ein, die sich mit mehr Lohngerechtigkeit in Deutschland befassen.

In diesem Jahr rückt die Initiative den Zusammenhang von Lohntransparenz und Gehaltshöhe in den Mittelpunkt. Anlass ist die Umsetzung der europäischen Entgelttransparenzrichtlinie in deutsches Recht bis 2026. Sie verpflichtet Arbeitgeber, klar zu definieren und zu kommunizieren, nach welchen Kriterien sie wie bezahlen.

Am Equal Pay Day gibt es unter anderem Vorträge und Workshops zu den Themen Gehaltsverhandlung, Care-Arbeit oder finanzielle Unabhängigkeit. In mehreren Städten sind zudem Demonstrationen geplant. Das komplette Programm finden Sie auf der Kampagnenwebsite.

Das hat vielfältige Gründe. Ein Großteil der Lohnlücke lässt sich mit sogenannten strukturellen Unterschieden erklären. So arbeiten Frauen beispielsweise häufiger in Berufen, die generell schlechter bezahlt sind, übernehmen seltener Führungspositionen und gehen öfter in Teilzeit als Männer.

Doch auch in der gleichen Position und mit gleicher Erfahrung sowie Qualifikation klafft zwischen dem Gehalt von Frauen und Männern immer noch eine Lücke von 6 Prozent (bereinigter Gender-Pay-Gap). Lesen Sie hier ausführlicher, welche Ursachen dem Gender-Pay-Gap zugrunde liegen.

Um mehr Lohngerechtigkeit zu erreichen, gibt es eine ganze Reihe von Forderungen. Eine Auswahl:

  • Der Staat soll bei jedem neuen Gesetz oder Vorhaben die Auswirkungen auf die Gleichstellung berücksichtigen.
  • Werden gesetzliche Regeln zur Förderung der Gleichstellung nicht eingehalten, soll es Sanktionen geben.
  • Das Ehegattensplitting bei der Steuer soll abgeschafft werden.
  • Geschlechterstereotype sollen aufgebrochen werden.
  • Lehrpläne sollen überarbeitet werden, um klischeefreies Lernen zu ermöglichen. Es soll ein Schulfach „Wirtschaft“ geben.
  • Arbeitgeber sollen flexibles Arbeiten ermöglichen.
  • Soziale Berufe müssen besser vergütet werden.
  • Mütter und Väter sollen Sorge- und Erwerbsarbeit partnerschaftlicher aufteilen.
  • Alle Unternehmen sollten ihre Gehaltsstrukturen offenlegen.

Wie ist der Equal Pay Day entstanden?

Der Tag für gleiche Bezahlung hat seinen Ursprung in den USA. Ein Zusammenschluss von Frauen- und Bürgerrechtsorganisationen, Gewerkschaften und religiösen wie beruflichen Vereinigungen rief ihn 1966 ins Leben.

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