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Die Weihnachtszeit in Berlin bringt überraschende Stille in die sonst pulsierende Hauptstadt. Zugezogene verlassen die Stadt, echte Berliner genießen besinnliche Tage ohne ständigen Trubel.

Berlin, du hektisches Biest! Kaum eine andere Stadt in Deutschland pulsiert so ununterbrochen wie die Hauptstadt. Aber dann kommt Weihnachten – und mit einem Mal passiert das Undenkbare: Berlin wird … ruhig. Ja, tatsächlich!

Wer es nicht glaubt, muss einfach mal durch Mitte spazieren, ohne von Touristenströmen erfasst zu werden. Oder sich durch Friedrichshain schlängeln, ohne über E-Roller zu stolpern. Plötzlich ist sie da, diese seltene Stille, die sonst nur in Brandenburg zu finden ist.

Der Grund für diese weihnachtliche Gelassenheit? Viele Zugezogene flüchten gen Heimat, um bei Oma und Opa Gänsebraten zu essen. Auch die restliche Berliner Partycrowd macht Pause, schließlich hat Mutti schon angerufen und gefragt: „Na, kommste zum Festmahl?“ Die Antwort ist klar, und der Effekt auf die Stadt einfach magisch.

Das Resultat: Berlin gehört den echten Berlinern. Die Ur-Berliner, die ohnehin nie verstanden haben, warum jemand freiwillig auf dem Ku’damm shoppen geht, können ihre Stadt in vollen Zügen genießen.

Es ist, als würde der Soundtrack der Stadt plötzlich von Techno auf Klassik umschalten – für ein paar Tage jedenfalls. Die Straßenbahnen sind leer, der Prenzlauer Berg fühlt sich nicht mehr an wie ein Hipster-Panoptikum, und selbst in Kreuzberg kommt so etwas wie Besinnlichkeit auf. Okay, vielleicht nicht am Kotti. Aber fast!

Für die Alteingesessenen ist das der wahre Weihnachtssegen. Endlich keine vollen Cafés, keine Schlange vor dem Lieblingsbäcker und – Halleluja! – auch kein Dauerstau auf der Leipziger Straße. Jetzt können sie in Ruhe ihre Pfefferkuchen naschen, die Lichter der Großstadt genießen und sich darüber freuen, dass die einzige Geräuschkulisse von leisen Glockenklängen und dem gelegentlichen „Frohe Weihnachten“ eines Nachbarn stammt.

Doch Vorsicht: Diese himmlische Ruhe hat ein Verfallsdatum. Sobald Silvester naht, kehrt die Berliner Realität mit einem lauten Knall zurück. Dann rappelt es wieder in den Straßen, die Raketen fliegen und die Stadt wirkt, als hätten ein paar Pyromanen das Zepter übernommen.

Aber bis dahin? Da haben die Ur-Berliner die Stadt für sich. Und wenn das kein Weihnachtswunder ist, was dann?

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten! Genießen Sie, liebe Leserinnen und Leser, die Ruhe, die festliche Stimmung und die Chance, Berlin von seiner entspannten Seite zu erleben. Ob allein, mit Familie oder bei einem Spaziergang durch die leeren Straßen – machen Sie sich schöne Feiertage.

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