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Humane Papillomviren (HPV) können unter anderem Gebärmutterhalskrebs auslösen. Wer Anspruch auf einen HPV-Test hat und wann er für Männer sinnvoll ist.

HPV ist die Abkürzung für humane Papillomviren. HP-Viren sind ansteckend. Sie werden vor allem bei sexuellem Kontakt übertragen. Ob Frauen oder Männer, fast jeder sexuell aktive Erwachsene steckt sich im Laufe des Lebens einmal damit an.

HPV ist nicht gleich HPV: Bislang sind über 200 verschiedene Virustypen bekannt. Einige davon begünstigen Krebs, andere führen zu Warzen im Genitalbereich. Ein HPV-Test gibt Aufschluss darüber, ob und mit welchen Virustypen eine Person infiziert ist – und somit auch, ob ihr Krebsrisiko erhöht ist.

Frauen ab 35 haben alle drei Jahre Anspruch auf einen HPV-Test bei der Frauenärztin oder dem Frauenarzt. Zusätzlich können sie testen lassen, ob bei ihnen Zellveränderungen am Gebärmutterhals vorliegen (Pap-Test).

Fachleute unterscheiden bei den HP-Viren zwischen

  • Niedrigrisikotypen und
  • Hochrisikotypen.

HP-Viren vom Niedrigrisikotyp – insbesondere die Virustypen 6 und 11 – können zu Feigwarzen (Genitalwarzen) zur Folge haben. Dabei handelt es sich um flache Knötchen, die vor allem im Intimbereich auftreten. Feigwarzen sind zwar lästig, aber relativ harmlos.

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HP-Viren vom Hochrisikotyp können verschiedene Krebsarten auslösen. Bei Frauen ist insbesondere das Risiko für Gebärmutterhalskrebs erhöht. Die meisten Frauen mit Gebärmutterhalskrebs sind mit HP-Viren infiziert. Seltener rufen die Viren Krebs am Penis, am After oder im Mund-Rachen-Raum hervor.

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Die Erreger können unter anderem zu Gebärmutterhalskrebs führen. (Quelle: ttsz/getty-images-bilder)

Für den HPV-Test bei Frauen nimmt die Ärztin oder der Arzt einen Schleimhautabstrich von Muttermund und Gebärmutterhals. Dabei verwendet sie oder er einen kleinen Spatel oder ein Bürstchen. Der Abstrich wird ins Labor geschickt. Dort wird geprüft, ob Erbmaterial der Viren darin enthalten ist.

Normalerweise wird der Abstrich bei Frauen gleichzeitig auf Zellveränderungen hin untersucht. Diese Untersuchung heißt Pap-Test. Ist der Pap-Test auffällig, bedeutet das, dass die HP-Viren bereits zu Zellveränderungen geführt haben. Aus diesen Zellveränderungen können Krebsvorstufen und Krebs entstehen.

Bei Männern kann ein Abstrich aus dem Intimbereich für den HPV-Test verwendet werden.

Gut zu wissen: Ist der HPV-Test positiv, bedeutet das nicht, dass eine Person an Krebs erkrankt ist oder erkranken wird. Vielmehr sagt der Test aus, dass sie mit humanen Papillomviren infiziert ist.

Inwiefern auch das Krebsrisiko erhöht ist, hängt vor allem davon ab, um welche Virustypen es sich handelt. Insbesondere Viren vom Hochrisikotyp wie die Typen 16 und 18 können Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs auslösen.

In den meisten Fällen ist eine HPV-Infektion harmlos – auch, wenn es sich um Viren vom Hochrisikotyp handelt. Oft wird die Infektion nicht einmal bemerkt und heilt von allein wieder aus.

Hält die Infektion jedoch länger an, weil der Körper die Viren nicht gut bekämpfen kann, können sich Zellveränderungen entwickeln, die über Jahre oder Jahrzehnte zu Krebs führen können.

Was tun, wenn der Test positiv ist? Die HP-Viren selbst lassen sich nicht beseitigen. Vielmehr ist bei einem positiven HPV-Test entscheidend, mögliche Folgen einer HPV-Infektion im Blick zu behalten. Dazu zählen vor allem Krebs und seine Vorstufen, aber auch Genitalwarzen. Um herauszufinden, ob die Infektion bereits zu Zellveränderungen und/oder Erkrankungen geführt hat, wird die Ärztin oder der Arzt daher einige Untersuchungen und gegebenenfalls engmaschige Kontrollen durchführen.

Meist wird gleichzeitig mit dem HPV-Test ein Pap-Test durchgeführt. Haben sich Auffälligkeiten ergeben, können auch eine Scheidenspiegelung (Kolposkopie) und eine Gewebeprobe (Biopsie) nötig sein.

Der HPV-Test wird meist im Rahmen der gynäkologischen Krebsfrüherkennung durchgeführt: Frauen ab 35 können sich alle drei Jahre auf HP-Viren testen sowie einen Pap-Test machen lassen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten.

Bei Frauen unter 35 ist der HPV-Test hingegen nicht Teil der gesetzlichen Früherkennung. Der Grund: Bei jungen Frauen hält eine HPV-Infektion selten länger an. Vielmehr bildet sie sich nach kurzer Zeit meist von allein wieder zurück. Daher gilt der Pap-Test bei Jüngeren als aussagekräftiger. Frauen zwischen 20 und 35 haben Anspruch auf einen jährlichen Pap-Test.

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