Irgendwann geht’s nicht mehr: Augen und Ohren lassen genauso nach wie die Reaktionsfähigkeit. Ab wann gehören Senioren nicht mehr ans Steuer?

Senioren und der Führerschein: Das Reizthema kocht immer wieder hoch. Wann heißt es Abschied nehmen? Sollen ältere Autofahrer generell zum Eignungstest verdonnert werden? Oder sollte jeder selbst entscheiden, ob er noch fahren kann? Und wie merkt man das überhaupt?

Die EU plant, dass Senioren ab 70 Jahren alle fünf Jahre ihre Fahrtüchtigkeit nachweisen müssen. In einigen Ländern der EU wird dies bereits so gehandhabt. Die Führerscheine von Autofahrern im Alter über 70 sollen maximal fünf Jahre lang gültig sein. Die EU-Staaten wollen hingegen, dass Führerscheine nur alle 10 bis 15 Jahre verlängert werden müssen. Die Umsetzung dieser Regelung in Deutschland sowie die genaue Ausgestaltung einer solchen Überprüfung sind derzeit noch offen.

Bis dahin kann jeder selbst entscheiden, ob er noch fit genug zum Fahren ist. Doch wie erkennt man den richtigen Zeitpunkt für den Abschied vom Steuer?

Experten empfehlen älteren Autofahrern, sich regelmäßig ärztlich untersuchen zu lassen. So können sie sicherstellen, dass sie körperlich und geistig in der Lage sind, sicher am Straßenverkehr teilzunehmen.

Warnsignale, die auf eine eingeschränkte Fahrtüchtigkeit hinweisen können, sind zum Beispiel Sehprobleme, langsame Reaktionszeiten oder Unsicherheiten beim Fahren.

Auch Angehörige und Freunde können auf Veränderungen im Fahrverhalten achten und gegebenenfalls das Gespräch suchen, wenn sie sich Sorgen machen.

Letztlich ist der Verzicht auf den Führerschein eine individuelle und weitreichende Entscheidung. Deshalb ist es ratsam, sich rechtzeitig damit vertraut zu machen. Dabei kann man sich auch professionell beraten lassen.

Als Alternative bietet sich vor allem der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) an. In einigen Städten und Gemeinden wird die Abgabe des Führerscheins sogar mit einem Jahresticket für Bus und Bahn belohnt. Vor allem in Gebieten mit einem gut ausgebauten Verkehrsnetz und häufigen Verbindungen bleibt so die Mobilität erhalten.

Anders sieht es oft in ländlichen Regionen aus, wo Busse nur sporadisch fahren. Hier setzen immer mehr Gemeinden auf sogenannte Bürgerautos – kommunale Fahrzeuge mit Fahrer, die per Telefon oder App bestellt werden können. Sie sind günstiger als ein Taxi.

Eine weitere Lösung können sogenannte Mitfahrbänke sein, die teilweise in ländlichen Gebieten zu finden sind. Hier kann man sich hinsetzen und signalisieren, dass man in eine bestimmte Richtung mitgenommen werden möchte.

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