Protest vor Werkstoren
Gewerkschaft rechnet mit VW-Führung ab
09.12.2025 – 13:35 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Jahr nach den Zusagen der Konzernspitze ist die Zukunft des VW-Werks Osnabrück weiterhin offen. Belegschaft und Politik fordern nun Klarheit.
Vor dem Volkswagen-Werk in Osnabrück haben Hunderte Beschäftigte für einen verbindlichen Zukunftsplan demonstriert. Anlass ist die anhaltende Unsicherheit über Nachfolgemodelle und Investitionen, die das Werk langfristig sichern sollen.
„Ein Jahr nach den Zusagen der Konzernspitze gibt es kein Nachfolgemodell, keinen Investitionsplan, keine Perspektive“, sagte IG-Metall-Chef Thorsten Gröger. „Das ist verantwortungslos gegenüber einer Belegschaft, die seit Jahren für Qualität, Zuverlässigkeit und Herzblut steht.“
Die Beschäftigten verlangen konkrete Zusagen von Volkswagen. Bisher gibt es weder ein Nachfolgemodell noch einen klaren Investitionsplan für die Zeit nach der bis Mitte 2027 verlängerten Cabrio-Produktion.
Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU) machte deutlich, dass Volkswagen Verantwortung für die Beschäftigten übernehmen müsse. „Die anhaltende Ungewissheit belastet die Menschen zutiefst“, sagte sie laut der IG Metall.
Im vergangenen Jahr hatten VW und die Gewerkschaft ein Sanierungsprogramm für die Kernmarke vereinbart. Die Cabrio-Produktion in Osnabrück wurde zwar bis Mitte 2027 gesichert, doch es gibt noch keine konkreten Pläne für die Zeit danach. Volkswagen erklärte, dass Optionen für eine anderweitige Nutzung des Standorts geprüft würden; ein Produktionsende sei nicht beschlossen.
Die Geschichte des Autobaus in Osnabrück reicht bis ins Jahr 1874 zurück. 1901 übernahm Wilhelm Karmann die Fabrik, aus der später Karmann Ghia hervorging. 1949 begann die Zusammenarbeit mit Volkswagen.
Nach der Karmann-Insolvenz im Jahr 2009 entstand die Volkswagen Osnabrück GmbH. Über Jahrzehnte hinweg liefen Millionen Autos vom Band, darunter das Golf Cabriolet, der Porsche Cayman und der Porsche Boxster.
