Legendäres Aggregat
VW stellt den VR6-Motor endgültig ein
20.12.2024 – 09:49 UhrLesedauer: 2 Min.
Volkswagen beendet die Produktion des seit 1991 gefertigten VR6-Motors. Knapp 34 Jahre prägte dieses kompakte Aggregat unzählige Fahrzeuge weltweit.
Es ist das Ende einer Ära: Volkswagen hat am 12. Dezember 2024 nach fast 34 Jahren und nahezu 1,87 Millionen gefertigten Einheiten die Produktion des VR6-Motors eingestellt.
Der VR6, erstmals 1991 im Passat und kurz darauf im Golf III eingeführt, zeichnete sich durch seine kompakte Bauweise mit einem engen Zylinderwinkel aus. Damit war es möglich, einen Sechszylindermotor auch in Fahrzeuge mit begrenztem Platzangebot einzubauen. Insbesondere bei quer eingebauten Motoren in Frontantriebsfahrzeugen war das gefragt. Beliebt war der VR6 aufgrund seiner Langlebigkeit und Wandlungsfähigkeit.
Im Laufe der Jahre fand der VR6 in zahlreichen Modellen des Volkswagen-Konzerns Verwendung, darunter im Corrado, Beetle, Vento/Bora/Jetta, Touareg, Phaeton, Transporter, Eos, CC und Sharan. Auch Fahrzeuge anderer Konzernmarken wie der Porsche Cayenne, Audi Q7, Audi TT, Seat Leon, Seat Alhambra und Skoda Superb wurden mit diesem Motor ausgestattet. Auch außerhalb des Konzerns kam der VR6 zum Einsatz, beispielsweise im Ford Galaxy und Mercedes-Benz Vito.
Sogar in Lager- oder Flurförderfahrzeugen wurde der VR6 genutzt. In Europa gab es allerdings schon seit rund zehn Jahren keinen VR6 mehr zu kaufen, in China (Talagon/Teramont) oder den USA (im Atlas) waren Modelle mit dem Aggregat noch bis vor Kurzem erhältlich.
Volkswagen hat den VR6 nicht erfunden, doch die VW-Ingenieure meisterten die bauartbedingten Herausforderungen wie lange Ansaugwege, schwierige Wärmeabfuhr und mangelnde Laufruhe. Die einzigartige Bauweise diente zudem als Grundlage für weitere Motorentwicklungen, zum Beispiel dem V5 oder dem W12-Motor, der in Modellen wie dem Bentley Continental eingesetzt wurde.
Die Nachricht vom Produktionsende des VR6 wurde von Andreas G. Schleith, einem Sprecher von VW, auf LinkedIn geteilt. In seinem Beitrag hob er die historische Bedeutung des Motors hervor und markierte das Ende einer Ära für Volkswagen und die Automobilindustrie insgesamt.