VW pausiert Verkauf des Elektro-Bullis in den USA

Das sind die Gründe

VW bestätigt vorläufiges Aus des ID. Buzz in den USA


24.12.2025 – 09:20 UhrLesedauer: 2 Min.

ID. Buzz: In den USA wird er im kommenden Jahr vorerst nicht verkauft. (Quelle: IMAGO/Ringo Chiu/imago)

Der Elektro-Bulli ID. Buzz verschwindet nach nur einem Jahr vom US-Markt – zumindest 2026. Was dahintersteckt und was folgen könnte.

Er war als elektrisches Retro-Mobil mit großem PR-Feuerwerk gestartet, doch nach nur einem Modelljahr zieht Volkswagen die Reißleine: Der ID. Buzz wird in den USA nicht mehr angeboten – zumindest vorerst. Für das Modelljahr 2026 wird keine neue US-Version produziert, wie der Konzern bestätigt hat.

Bereits im Juli 2025 hatte VW die Auslieferung des ID. Buzz in Nordamerika vorübergehend gestoppt. Als offizieller Grund galt damals ein Rückruf, bei dem die dritte Sitzreihe überarbeitet werden musste. Doch schon zu diesem Zeitpunkt kamen Spekulationen auf, ob nicht auch wirtschaftliche Erwägungen, insbesondere der Produktionsstandort, eine Rolle spielten. Denn der ID. Buzz, auch in seiner Langversion für den US-Markt, wird ausschließlich im niedersächsischen Hannover gefertigt und unterliegt damit den US-Importzöllen.

Die Absatzlage war zuletzt ohnehin angespannt. Von der Markteinführung im Herbst 2024 bis September 2025 wurden laut Branchenschätzungen weniger als 5.000 Fahrzeuge in den USA verkauft. Der Einstiegspreis lag bei über 60.000 US-Dollar, trotz überschaubarer Reichweite von rund 377 Kilometern. Höher ausgestattete Varianten mit Allradantrieb kosteten sogar über 70.000 Dollar. Hinzu kamen politische Faktoren wie das vorzeitige Auslaufen der US-Steuergutschrift für E-Autos, die in Übersee gefertigt werden. Das bedeutet einen finanziellen Nachteil von bis zu 7.500 Dollar je Fahrzeug.

Offenbar reichten die Ergebnisse von Marktanalysen und Prognosen nicht mehr aus, um das US-Engagement fortzuführen. „Nach einer sorgfältigen Bewertung der aktuellen Marktbedingungen für Elektrofahrzeuge haben wir die strategische Entscheidung getroffen, die Produktion des Modelljahrs 2026 für den US-Markt nicht fortzusetzen“, zitiert das Portal „Carscoops“ einen VW-Sprecher. Die Konzentration gelte nun dem Abverkauf des Modelljahrs 2025 – mit Blick auf einen möglichen Neustart im Jahr 2027.

Wie dieser Neustart aussehen könnte, bleibt vorerst offen. VW wollte sich zu technischen Details oder Änderungen nicht äußern. Klar ist aber: Im Verlauf des Jahres 2026 beginnt der Konzern in Europa mit der Umstellung auf die sogenannte Einheitszelle – eine neue Batterietechnologie für Modelle mit der sogenannten MEB+-Plattform, auf der auch der kommende ID. Polo basiert. Diese soll sowohl die Kosten senken als auch die Reichweiten erhöhen. Möglich, dass auch ein künftiger ID. Buzz davon profitieren würde. Doch ohne US-Produktion bliebe das Zollproblem weiter bestehen – und damit die zentrale wirtschaftliche Hürde.

VW steht mit der Entscheidung nicht allein. Auch andere Hersteller haben zuletzt ihre US-Elektrostrategien überarbeitet oder pausiert – etwa Nissan mit dem in Japan gebauten Ariya oder Ford mit dem vollelektrischen F-150 Lightning. Der Markt ist im Wandel, die politische Unterstützung ungewiss, und viele Modelle müssen sich gegen eine wachsende Skepsis behaupten. Ob der ID. Buzz 2027 in die USA zurückkommt – und unter welchen Bedingungen – bleibt also abzuwarten.

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